March darf zurück in ihr altes Bett

Ein Baum steht im Wasser eines Sees, dessen Oberfläche die Umgebung reflektiert.
Den MarcheggerPetrijüngern ist es zuverdanken, dass zwei Altarme der March jetzt renaturiertwerden können.

Christian Fiala, der Obmann des Fischereivereines Marchegg, strahlt. Denn im Zuge eines LIFE-Projektes werden zwei Altarme der March, die von der Verlandung – sprich Austrocknung – bedroht sind, wieder mit der March verbunden.

LIFE-Projekte werden seit nunmehr 20 Jahren in Niederösterreich realisiert. Gestern feierten dies die viadonau, der WWF-Österreich, der nö. Landesfischereiverband, das Land Niederösterreich und weitere Organisationen in Marchegg, wo nach der Präsentation einer sehr beachtlichen Bilanz auch das neue Marchegger LIFE-Projekt vorgestellt wurde.

LIFE-Projekte wollen den Lebensraum von Tieren und Pflanzen verbessern beziehungsweise neue Lebensräume schaffen. Dabei wurde von allen Projektpartnern betont, dass ohne die aktive Mitwirkung der Fischereivereine und des nö. Landesfischereiverbandes viele Projekte nicht zu realisieren gewesen wären.

Landesweit wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten 20 Projekte umgesetzt, die 80 Millionen Euro verschlangen. 46 Prozent der Kosten übernahm die EU. Auch der Landesfischereiverband griff laut Obmann Anton Öckher und Geschäftsführer Karl Gravogl tief in die Tasche, um den Fischen wieder bessere Lebensräume zu bieten.

Projekt

In Marchegg sollen sowohl der etwa ein Kilometer lange Altarm „Alter Zipf“ – die Fischer nennen in „Querwerk“ – sowie der „Lusgraben“ wieder an die March angebunden und von ihr durchflutet werden.

Dass das Projekt heute überhaupt noch umsetzt werden kann, ist dem Marchegger Fischereiverein zu verdanken, der seinerzeit beide Altarme teilweise ausbaggern ließ, damit sie nicht verlanden. Als „Belohnung„ dafür wurde der Fischereiverein von einer Umweltorganisation angezeigt und musste damals 250.000 Schilling Strafe zahlen.

Jetzt wird wieder gebaggert, damit die March ihr ehemaliges Flussbett wieder durchfließen kann. Mit neuerlichen Anzeigen müssen die Fischer jetzt nicht mehr rechnen.

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