„Magna-Abgang schmerzt sehr“

Die Entscheidung des Autozulieferers Magna, die Europazentrale von Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) nach Wien zu verlegen, sorgt in der Gemeinde für Gesprächsstoff. Für Bürgermeister Markus Gogollok (ÖVP) kam die Nachricht aus heiterem Himmel. „Mit uns hat keiner geredet. Wir haben den Abgang über die Medien erfahren.“
Für die 4000-Seelen-Gemeinde bedeutet der Abzug des Stronach-Imperiums „immense finanzielle Verluste“. Gogollok spricht von einem „hohen sechsstelligen Betrag“, der an Kommunalsteuern wegfallen wird, wenn die rund 150 meist hochbezahlten Arbeitsplätze abwandern. „Ich bin bestürzt und weiß nicht, wie wir 2014 weitermachen werden.“ Er hofft, dass der Gebäudekomplex schnell einen Nachmieter findet.
Hotelier Walter Spreitzenbarth findet den Abschied schlicht „schade“. Regelmäßig haben Magna-Manager bei ihm übernachtet. „Die Welt bricht für uns nicht zusammen, wir sind gut ausgelastet.“ Auch dafür ist der Austro-Kanadier verantwortlich: „Pferdesportler aus Stronachs Magna Racino sorgen bei mir für gute Umsätze.“ Michael Bakutz betreibt ein Wirtshaus in der Hauptstraße. „Um die Ortschaft tut es mir mehr Leid als um mich. Wirtschaftlich ist der Abschied für mich wenig tragisch“, sagt er. Stammgäste aus dem Ort machen bei ihm den Hauptumsatz aus.
Beim Postpartner sieht man den Abschied mit Galgenhumor. „Magna bringt kiloweise Post vorbei. Das wird dann wegfallen. Eigentlich weniger Arbeit für uns“, heißt es. Bürger auf der Straße zeigten am Donnerstag wenig Interesse an dem Thema. „Mich interessiert das nicht. Und die Welt dreht sich weiter. Egal, ob mit Frank Stronach oder ohne“, sagt eine Frau.
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