Lkw-Schlitzer verurteilt: Beutefotos am Handy

Prozess – „Tot soll ich umfallen, wenn das nicht wahr ist, Frau Richterin“, beteuerte Donnerstag ein sogenannter Planenschlitzer am Landesgericht St. Pölten. Nämlich: Ein Polizeidolmetsch habe ihm beim Verhör gesagt, wenn er alles zugebe, könne er sofort nach Hause gehen. Außerdem sei er zur Tatzeit nicht in Österreich gewesen, sondern in Ungarn.

Richterin Doris Wais-Pfeffer konterte mit der vollen Breitseite: Die Polizei habe von diesen speziellen Coup gar nichts gewusst, auf seinem Handy seien Fotos der Beute gespeichert, an der Grenze wurde seine Einreise registriert und im Übrigen würde Leugnen ein Urteil nicht verbessern. „Gut, dann gebe ich das zu, ich will nach Hause“, erklärte der 32-jährige Serbe – und fiel nicht tot um.

Ihm, einem Landsmann und einem Montenegriner wird vorgeworfen, am 24. Mai am Autobahnrastplatz St. Pölten-Völlerndorf die Plane eines Lkw aufgeschnitten und neun Reifen gestohlen zu haben. Außerdem soll das Trio 2011 zwei Lkw mit Schokolade und Kosmetikartikel geplündert haben.

Nicht rechtskräftige Urteile: Teilbedingte Haftstrafen von 18 Monaten (davon sechs hinter Gittern) bis zu einem Jahr (vier Monate im Gefängnis).

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