Kurioser Streit vor Gericht um Modelleisenbahn

Herr L. aus dem Bezirk Lilienfeld hatte ein ganz besonderes Hobby. Er verbrachte viele Stunden damit, an seiner Modelleisenbahn zu basteln. Als er starb, vermachte er das gute Stück an seine Lebensgefährtin. Geschätzter Wert der Bahn: rund 30.000 Euro.
Aber auch der Sohn des Verstorbenen, sie hatten lange keinen Kontakt mehr miteinander, warf ein Auge auf die Lokomotiven, Schienen und Waggons. Schließlich verschwanden einige Loks aus dem Keller, der 29-Jährige hatte sie mit nach Wien genommen. Ein Händler zeigte rasch Interesse und zahlte rund 2600 Euro. Um das Doppelte konnte er die Gegenstände wieder verkaufen, erzählt er nun vor Gericht.
Nun geht es vor dem Landesgericht St, Pölten nicht nur um den möglichen Diebstahl, es wird auch munter darüber gestritten wie viel den nun die Modelleisenbahn wert gewesen sei. Ein Gutachter schätzte sie auf nur 500 Euro. „Diesen Wert hat aber ein Immobiliengutachter ermittelt“, schüttelt Richter Markus Pree den Kopf. Wer wann Zutritt zu dem Haus hatte, muss aber noch geklärt werden. Der Prozess wurde vertagt, weitere Zeugen sollen im November einvernommen werden.
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