Kupferblech-Dieben ist nichts heilig

Der Nordosten von Niederösterreich wird seit Wochen von Kupferdieben heimgesucht. In jüngster Zeit haben sich die Banden, die laut Polizei mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem Raum Tschechien, Slowakei oder/und Ungarn kommen, auf Friedhöfe und seit wenigen Tagen auch auf Kirchen konzentriert. So wurden in den vergangenen Tagen von den Kirchen in Engelhartstetten, Raggendorf und Klein-Harras (Bezirk Gänserndorf) einige der kupfernen Fallrohre der Dachrinnen gestohlen.
Rücksichtslos gingen die Banden auf dem Friedhof in Marchegg vor. Dort plünderten sie in den vergangenen Wochen von mehr als 50 Gräbern Vasen, Laternen und Blumenschüsseln aus Kupfer. Die Stadtgemeinde Marchegg – sie ist Erhalter des Friedhofs – geht von 20.000 Euro aus, die für die Behebung aller Schäden aufgewendet werden müssen.
Millionenschäden
Bundesweit gehen die Schäden in die Millionenhöhe. Die Diebstähle sind ein einträgliches Geschäft: Eine Tonne Kupfer ist aktuell 6017 Euro wert. Das Bundeskriminalamt verzeichnete alleine in der ersten Jahreshälfte 737 Diebstähle – eine Steigerung von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind die ÖBB, der in erster Linie Kupferkabel abhandenkommen. 2011 beklagten sie einen Schaden von 2,4 Millionen Euro. Das Bahnunternehmen kooperiert mit den Landeskriminalämtern und engagiert Sicherheitsdienste, um exponierte Stellen zu sichern.
In Österreich kann das Diebesgut übrigens nicht mehr abgesetzt werden: Altmetallhändler müssen nachweisen, woher ihre Ware stammt.
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