Krems: Dezimierte VP will doch Stadtchef

Auch wenn sie bei der Gemeinderatswahl am Sonntag ein Viertel ihrer Mandate und ihre Rolle als stärkste Fraktion verloren hat: Die ÖVP gibt nicht klein bei. Somit geht das Duell um das Kremser Bürgermeister-Amt jetzt erst richtig los. "Ich werde eine Möglichkeit suchen, mit der wir wieder den Bürgermeister stellen können", erklärt Vizebürgermeister Wolfgang Derler, der von der abgewählten Stadtchefin Inge Rinke die Agenden als Verhandler übernommen hat.
Das hat FPÖ-Nationalrat Walter Rosenkranz schon am Wahltag im KURIER-Gespräch prophezeit: "Die ÖVP wird sich nicht kampflos geschlagen geben", meinte er, schloss aber seine Zusammenarbeit selbst mit der SPÖ nicht aus: "Wenn unsere Wünsche und Sachthemen berücksichtigt werden, werden wir jeden unterstützen", stellt Rosenkranz klar.
Die Ausgangssituation ist schwierig genug: Lediglich SPÖ (16 Mandate) und ÖVP (15 Mandate) können gemeinsam eine satte Mehrheit erreichen – sowohl, was die Wahl des Bürgermeisters, als auch zukünftige Beschlüsse betrifft. Denn die nächst kleinere Fraktion, die FPÖ, kann mit ihren drei Sitzen alleine keiner der großen Parteien zur Mehrheit verhelfen. Also braucht es selbst für die SPÖ jedenfalls einen zweiten Partner, um die nötige Mehrheit von mindestens 21 Stimmen zu erreichen.
Partnerwahl
Als weitere Partner stehen drei Fraktionen mit je zwei Sitzen zur Auswahl: Die neu eingezogene Bürgerliste "Unabhängige Bürger Krems" (UBK), die Kommunisten und Linkssozialisten (KLS), die ein zweites Mandat erobert haben und die Grünen, die ihre Präsenz ebenfalls auf zwei Sitze verdoppelt haben.
Montag Abend trafen sich die Sozialdemokraten, um ihre Ziele für Verhandlungen zu definieren. "Als stärkste Fraktion sollen wir auch den Bürgermeister stellen", sagt SPÖ-Spitzenkandidat Reinhard Resch.
Heute, Dienstag, dürften auch die Vorzugsstimmen ausgezählt sein.
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