König Ottokars Ende und der Aufstieg der Habsburger

König Rudolf I. an der Leiche König Ottokars II. nach der Schlacht bei Dürnkrut. Gemälde von 1869.
Drei Tage – so lang wartete das Heer König Rudolf I. von Habsburg im August 1278 bei Dürnkrut im Marchfeld auf den Gegner. Drei Tage, die der König nicht ungenutzt verstrichen ließ. Vielmehr plante er eine List, um seinen Gegner, den böhmischen König Ottokar II., zu besiegen.
Es folgte am 26. August 1278 eine der größten Ritterschlachten Europas, die den Grundstein für die Habsburger-Dynastie legte.
Dem Konflikt waren unsichere Jahre vorausgegangen. Mit der Absetzung des römischen Kaisers Friedrich II. 1245 war ein Machtvakuum entstanden. 1246 starb dann auch noch Friedrich II., der letzte Babenberger, Herzog von Österreich und der Steiermark.
Als Rudolf I. von Habsburg schließlich zum römisch-deutschen König gewählt wurde, eskalierte ein Konflikt mit dem böhmischen König Ottokar II., um die Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten sowie weitere Gebiete. Schließlich marschierte Ottokar II. 1278 mit Verbündeten gen Wien.
Im Marchfeld wurde er jedoch schon erwartet. Je rund 30.000 Mann standen auf beiden Seiten bereit. Ungarische Bogenschützen hatten vor der Schlacht für Rudolf den Gegner ausgekundschaftet. Mit diesem Wissen bereitete der Habsburger taktische Finten vor.
Es gab nur ein Problem: Die List im Kampf galt damals als unehrenhaft und so fand sich erst niemand, der den Hinterhalt anführen wollte. Schließlich ließ sich Ulrich II. von Kapellen breitschlagen. 60 Ritter versteckten sich in Weingärten, ein weiterer Teil des Heeres hielt sich außer Sichtweite.
Am Morgen des 26. August ritten die Heere aufeinander los. Während sich Ottokar dank seiner Übermacht an Rittern erst überlegen sah, fügten 4.000 Bogenschützen seinen Truppen schwere Verluste zu. Ottokar schien dem Sieg nahe, als Rudolfs Pferd getötet und der 60-jährige König stürzte. Doch er wurde gerettet. Da dauerte die Schlacht schon drei Stunden und die Kämpfer wurden müde.
Plötzlich ließ Rudolf seine bisher versteckten Truppen aus dem Hinterhalt angreifen. Im böhmischen Heer gab es Verwirrung. Was die Habsburger mit dem schon vorher abgesprochenen Ruf „Sie fliehen“ auszunutzen wussten. Die Böhmen flüchteten, 12.000 von ihnen fielen oder wurden gefangen genommen, viele ertranken in der March. Unter den Toten war auch König Ottokar.
Heute erinnert ein Gedenkstein zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen daran.
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