Kleinste Stadt Österreichs bekommt neuen Bürgermeister

Kleinste Stadt Österreichs bekommt neuen Bürgermeister
Nach elf Jahren als Stadtchef legt Heribert Donnerbauer sein Amt in Hardegg zurück. Vize-Bürgermeister Schechtner übernimmt.

Die kleinste Stadt Österreichs, Hardegg im Norden des Bezirks Hollabrunn, bekommt mit Anfang April einen neuen Bürgermeister. Der amtierende Stadtchef Heribert Donnerbauer (53, ÖVP) legt sein Amt nach elf Jahren als Bürgermeister zurück. Für den Rechtsanwalt keine spontane Aktion: "Die Überlegung ist in mir gereift, da ich mich auf meinen Beruf konzentrieren will. Ich glaube nach 25 Jahren ist es das erste Mal, dass ich nur meiner Tätigkeit als Jurist nachgehen werde." 

Unter anderem hat diese Entscheidung auch mit seiner Tochter zu tun, wie Donnerbauer erklärt: "Sie steht vor einer wichtigen Prüfung in ihrer Laufbahn als Juristin und wir haben gemeinsam eine Kanzlei in Wien."

Nach reiflicher Überlegung kam Donnerbauer deshalb zu dem Entschluss, sein Amt als Bürgermeister zur Verfügung zu stellen: "Ich wusste, dass ich, falls ich wiedergewählt werden sollte, erneut für fünf Jahre im Amt bin. Und das wollte ich nicht mehr."

Kleinste Stadt Österreichs bekommt neuen Bürgermeister

Der ehemalige Nationalrat und ÖVP-Justizsprecher im Parlament geht stolz in die verdiente Politik-Pension: "Ich denke, dass wir in Hardegg in den letzten Jahren einiges erreicht haben, aber jetzt ist es Zeit das Ruder zu übergeben."

Auf Donnerbauer wird dessen Vize Friedrich Schechtner folgen. Der bisherige Stellvertreter Donnerbauers wird allerdings nicht nur bis zur Gemeinderatswahl 2020 übernehmen, wie der scheidende Bürgermeister schildert: "Im Gremium sind wir überein gekommen, dass wir eine langfristige Lösung wollen und nicht nur für die nächsten zehn Monate. Schechtner wird als Spitzenkandidat in die Wahl gehen."

Ins Amt schnuppern

Der Neo-Bürgermeister Friedrich Schechtner war die gesamte Amtszeit Donnerbauers als dessen Vize im Einsatz. Da er selbst seit 20 Jahren in der Gemeindepolitik tätig ist, kennt er die Probleme in der Stadt. Der neuen Aufgabe blickt er demütig entgegen: "Es ist eine große Herausforderung und Verantwortung die nun auf mich zu kommt. Aber ich freue mich auch darauf."

In den kommenden Monaten und somit vor der Gemeinderatswahl 2020 hat Schechtner Zeit, in das Amt des Bürgermeisters hinein zu schnuppern. Gänzlich neu ist es für ihn allerdings nicht: "Ich hatte bereits das ein oder andere Mal die Gelegenheit den Bürgermeister zu vertreten. Aber selbst der Bürgermeister zu sein, wird dann noch einmal etwas ganz anderes."

Auch für die bevorstehende Wahl sind Schechtners Ziele bereits klar: "Die größte Herausforderung ist die Abwanderung der Jugend. Für uns ist es ein großes Anliegen, dass wir hier die Möglichkeiten bieten, die andere Gemeinden haben, damit die Zukunft unserer Stadt gesichert bleibt."

Fokus auf Nationalpark

Hardegg ist mit seiner Nähe zum Nationalpark Thayatal ein wichtiger politischer Ankerpunkt des Naturgutes. Für Schechtner ist klar: "Wir haben ein gutes Einvernehmen mit dem Nationalpark-Direktor Christian Übl und wollen die Zusammenarbeit beibehalten, wenn nicht sogar noch intensivieren."

 

 

Kommentare