"Kleines Service" fürs Glockenspiel
Unzählige staubige Treppen und steile Leitern klettern sie dieser Tage in Krems hoch und auch wieder hinunter: Anton Schützenauer und sein Kollege Richard Rabl besteigen viele der höchsten Türme der Stadt. Die Bürger auf dem Boden bemerken davon wenig. Sie werden nur aufmerksam, wenn beispielsweise das
Glockenspiel des Kremser Wahrzeichens Steinertor mehrmals hinter einander den gleichen Ton anschlägt. Die beiden Spezialisten sind unterwegs, um die Glocken und Läutwerke der Stadt zu warten.
"Die Stadt beauftragt unsere Firma, um regelmäßig eine Wartung vorzunehmen", erklärt Schützenauer. Dabei geht es einerseits um die Funktionsfähigkeit - fehlen bei einem Glockenspiel einzelne Töne, dann wirkt die lieblichste Melodie unangenehm. Andererseits auch um Sicherheit. Sie überprüfen auch, ob es an der Tragkonstruktion der oft schweren Glocken Hinweise auf Schäden gibt.
Blickwinkel
Allerdings muss er sich dazu oft in engen Räumen bewegen, wie der Glockenstube des Steinertors. Wer sich dort unachtsam aufrichtet, stößt sich schnell den Kopf an einer der vielen Glocken.
Staub, Taubenkot und oftmals unzählige Fliegen machen manchen Aufstieg unangenehm. Aber das gehört dazu. "Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass man oft außergewöhnliche Blickwinkel bekommt. Ich halte schon manchmal inne und lasse den Blick schweifen. Das ist in der Wachau besonders schön", schwärmt Schützenauer, der mehr historische Gebäude von innen zu sehen bekommt, als viele andere Menschen.
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