Kaum Öffis zu Ausflugszielen

Ein Blick auf einen verzierten Kirchturm mit Uhr vor blauem Himmel.
Wer nicht mit dem eigenen Auto anreisen kann, tut sich schwer, manche Waldviertler Touristenattraktionen zu erreichen.

Ob Kloster, Burg oder Erlebniswelt: Alles, was im Waldviertel etwas außerhalb von Ortszentren liegt, ist mit Öffis kaum erreichbar. Das beklagen Verantwortliche verschiedenster Ausflugsziele.

"Wiener Senioren fragen oft, wie man mit Öffis zu uns kommt. Wir müssen antworten; ganz schwierig", erklärt die Sprecherin des Stiftes Zwettl, Eva Fallmann. "Wir geben mittlerweile auch keine Empfehlungen mehr ab, wie man das anstellen kann, weil das oft nicht passt. Meist raten wir, sich das selber zusammen zu suchen." Faulmann lobt zwar die neuen Waldviertel-Buslinen, wünscht sich aber, kulturelle Ziele besser einzubinden.

Ins selbe Horn stoßen auch andere: "Bei uns ist die Versorgung ganz schlecht", betont Jasmin Haider von der Whisky-Erlebniswelt in Roggenreith. "Die Busline hört einen Kilometer vor der Ortschaft auf. Dabei hätten wir öfter Anfragen, müssen die Leute aber enttäuschen."

"Unsere Anbindung ist sehr, sehr schlecht. Dabei haben wir viele Nachfragen von Leuten, die mit Öffis anreisen wollen. Aber wir können sie nicht am Bahnhof unten im Kamptal abholen, das ist nicht organisierbar", meint auch der Manager der Rosenburg, Boris Brabatsch.

"Die Lage für Schüler ist gut, aber für Touristen ist sie nicht erfreulich. Gerade am Wochenende", seufzt Andreas Kuefstein, dessen Familie das Schloss Greillenstein bewohnt und kulturell vermarktet.

Selbsthilfe

Die Arche Noah in Schiltern bei Langenlois greift zur Selbsthilfe: Sie organisiert gemeinsam mit einem Reisebüro an starken Veranstaltungswochenenden eine eigene Zubringer-Linie von Wien ins Waldviertel. "Wenn Gäste mit Öffis anreisen wollen, müssen sie mit der Bahn nach Hadersdorf, dort umsteigen nach Langenlois. Dann vom Bahnhof ins Stadtzentrum gehen und mit dem Bus nach Schiltern fahren", erzählt Katrin Ehlert. Das könne man niemandem empfehlen.

Genau dafür sei die Mobilitätszentrale Waldviertel geschaffen worden: Um sich mit solchen Themen zu befassen, heißt es dazu aus dem Büro des Verkehrs-Landesrates Karl Wilfing. Außerdem wären neue Modifikationen des Waldviertel-Busnetzes nicht ausgeschlossen – wenn das rentabel sei.

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