Kampf ums Nachbarhaus beendet

Das Gemeindehaus (li.) erhält durch den Kauf des Nachbarhauses endlich dringend benötigten Platz
Gemeinde erwarb Immobilie, SPÖ-Gemeinderat zog Kaufanbot zurück und warf das Handtuch

Dienstagabend setzten Bürgermeister Josef Summer ( ÖVP), ein geschäftsführender Gemeinderat und zwei weitere Gemeinderäte ihre Unterschrift unter einen Kaufvertrag, mit dem sie ein Haus neben dem Gemeindeamt erwerben. Kaufpreis: 180.000 Euro.

Wie der KURIER berichtete, wollte das Haus auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück auch Mag. Erich Feyereis vom Notariat Dr. Ingeborg Fiala in Gänserndorf erwerben. Feyereis ist dort Notariatsanwärter und war von den Erben des zum Verkauf anstehenden Hauses mit der Abwicklung der Verlassenschaft beauftragt worden. Im Zuge dessen hat er sich selbst als Käufer in Stellung gebracht.

Und: Feyereis war zu diesem Zeitpunkt auch SPÖ-Gemeinderat in Bockfließ. War, denn inzwischen hat Feyereis ohne Angaben von Gründen sein Gemeinderatsmandat zurückgelegt.

Das Problem war, dass die Gemeinde Bockfließ schon seit Jahren auf das Haus spitzte, da das Gemeindegebäude, in dem neben dem Gemeindeamt auch noch die Volksschule, die Musikschule, eine Nachmittagsbetreuung für Kinder und eine Arztordination untergebracht sind, aus allen Nähten platzt.

Feyereis argumentierte sein Kaufinteresse damit, dass er für seine Frau und seine drei Kinder dringend ein Haus benötigen würde. Trotzdem: Die Optik war mehr als schief. Schließlich warf der Jurist das Handtuch, zog sich als Käufer zurück und schied aus dem Gemeinderat aus.

Kampf ums Nachbarhaus beendet
Bürgermeister Summer (VP)
„Wir haben in der letzten Gemeinderatssitzung den Kauf des Nachbarhauses beschlossen. Jetzt setzten wir unsere Unterschriften auf den Kaufvertrag“, bestätigt Bürgermeister Josef Summer den Deal.

Nun gelte es laut Summer ein umsetzbares – sprich leistbares Projekt für das Grundstück zu entwickeln: „Wir werden vermutlich im Rahmen einer Ausschreibung einen Architekten konsultieren, der uns Vorschläge machen soll, wie wir die zusätzlichen 1000 Quadratmeter am besten nützen könnten.“ Die Gemeinde sei endlich im Besitz des Hauses. Jede Hast sei unnötig.

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