Käsemacher-Chef in Tschechien aufgetaucht

Das Insolvenzverfahren seiner Waldviertler Firma „Käsemacher“ mit Standorten in Vitis und Heidenreichstein geht dem Firmenchef Hermann Ploner augenscheinlich sehr nahe. Ob das alleine der Grund war, um unterzutauchen, ist noch unklar. Jedenfalls galt Ploner seit Tagen als vermisst. Auch wenn Freunde und Bekannte wussten, dass er schon einmal mehrere Tage unauffindbar und nicht erreichbar war, hatte eine seiner beiden Töchter am Sonntag eine Abgängigkeitsanzeige erstattet.
Nun ist Ploner am Sonntag wieder aufgetaucht, bestätigte ein Sprecher der NÖ Landespolizeidirektion einen entsprechenden Bericht auf noe.orf.at am Mittwoch. Ploner sei wohlauf und befinde sich derzeit in Tschechien, wie seine Tochter gegenüber der Polizei bekannt gab.
Insolvenz
Die insolvente Firma macht gerade schwierige Zeiten durch. Die Hausbanken stellten die offenen Kredite frühzeitig fällig. Zwei Masseverwalter (Edmund Kitzler, Vertrieb) und (Clemens Schnelzer, Produktion) versuchen derzeit, mithilfe eines Sanierungsverfahren, die finanzielle Schieflage auszubügeln. Immerhin geht es laut Kreditschutzverband (KSV) 1870 um fast 200 Mitarbeiter, 400 Gläubige und fast acht Millionen Euro Schulden. Erst vor wenigen Tagen konnten erste Teilerfolge gefeiert werden. Die zuliefernden Bauern wollen der Firma „Käsemacher“ weiterhin den Rücken stärken. Sie haben zugesagt, auch weiterhin die Milchlieferungen aufrecht zu erhalten. Und das, obwohl sie befürchten müssen, fast 80 Prozent ihrer offenen Forderungen zu verlieren. Auch über eine andere Bank ist der Fortbestand der innovativen Käseerzeugung vorerst gesichert.
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