Justiz übersiedelt: Alles nach Plan
Einlieferung. Das überdimensionale Schild zeigt der Exekutive künftig den richtigen Weg, wenn es gilt, Ganoven vorbeizubringen. Seit wenigen Tagen sind die Schildermacher im neuen Justizzentrum am Werk. Und nicht nur sie. Handwerker aller Sparten geben sich die Klinken in die Hand – schließlich ist die Übersiedlung des gesamten Justizapparates fix. Am Wochenende vom 8. und 9. September verlassen Richter, Staatsanwälte und alle Bediensteten das verwinkelte Haus am Hauptplatz und ziehen in den Neubau am Landesgerichtsplatz 1 ein. Tausende Kartons, gefüllt mit Akten, Büchern und Abschriften müssen quasi über Nacht in das neue Domizil transportiert werden.
„Wir hören am Freitag am Hauptplatz auf und am Montag packen wir aus und beginnen“, sagt Landesgerichts-Präsident Wilhelm Tschugguel.
Das Gebäude wurde nach dem Bau von der Bundesimmobiligien-Gesellschaft abgenommen und an die Justiz übergeben. Die Mängelliste ist lang. „Aber bei Gebäuden dieser Größenordnung durchaus üblich“, sagt Gerhard Forstner, Vorsteher der Geschäftsstelle. Er ist ab jetzt alleinverantwortlich für den Bau. Zu tun gibt es für die Handwerker noch genug. Im August werden die Büro-Möbel angeliefert und die Verhandlungssäle eingerichtet. Für den großen Schwurgerichtssaal ist eine Südtiroler Tischlerei verantwortlich. Insgesamt 19 Verhandlungssäle gibt es künftig, sieben mehr als bisher.
Das Bezirksgericht mit fünf Verhandlungssälen wird im ersten Stock sein. Das Bezirksgericht Stockerau musste kurzerhand noch integriert werden. „Der Platz war eingeplant. Und leider hat es sich so ergeben“, sagt Tschugguel.
Im zweiten Stock sind Staatsanwaltschaft, Strafrichter und die Kanzleien zu Hause. Der dritte Stock ist für Zivilrichter und Verwaltung vorgesehen. Auch der Präsident hat hier sein Büro. Der Ausblick ist aber durch Stahlanker getrübt. Die mussten aus statischen Gründen im Nachhinein eingebaut werden.
Viele der Info-Tafeln hängen bereits. „Das Leitsystem ist übersichtlich angeordnet“, sagt Tschugguel. Für Gebühren und Zahlungsverkehrs-Angelegenheiten muss kein Klient mehr im Haus herumirren. Die Kassenschalter sind beim Eingangsbereich.
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