Internationaler Schlepperring zerschlagen

Die österreichische Polizei hat einen vom Kosovo aus agierenden internationalen Schlepperring zerschlagen. Seit Dezember wurden neun Verdächtige festgenommen. Dabei wurden laut Angaben der Landespolizeidirektion Burgenland vom Mittwoch auch zwei Bosse gefasst. Für einen der beiden, einen 43-Jährigen aus dem Kosovo, klickten am Dienstag in Niederösterreich im Bezirk Lilienfeld die Handschellen.
Ermittler des Landeskriminalamtes Burgenland und der Soko Schlepperei Süd hatten die Bande seit Monaten im Visier. Die Schlepper brachten laut Polizei Menschen verschiedener Nationalitäten bei Subotica (Szeged) von Serbien über die Grenze nach Ungarn und dann weiter nach Österreich.
Bandenchef verhaftet
Den Fahndern sei es zunächst gelungen, gemeinsam mit Kollegen im Kosovo und in Budapest den "Kopf" der Bande im Kosovo ausfindig zu machen. Er wurde zusammen mit fünf mutmaßlichen Komplizen festgenommen. In Budapest wurden weitere 16 Verdächtige ausgeforscht, wobei für zwei die Handschellen klickten.
In Österreich soll ein 43-jähriger Stiefbruder des im Kosovo verhafteten mutmaßlichen Bandenchefs die Fäden gezogen haben. Der Verdächtige, der laut Polizei keinem Job nachging, soll für den Weitertransport der Geschleppten nach Deutschland und in die Schweiz verantwortlich gewesen sein. Dabei bediente er sich dreier weiterer Kosovaren und eines Serben als Komplizen.
Die Schlepper übernahmen laut Polizei in Wien die aus Ungarn kommenden ausländischen Staatsbürger und quartierten sie in der Wohnung des mutmaßlichen Haupttäters im Bezirk Lilienfeld ein. Später brachten sie die Menschen nach Deutschland oder in die Schweiz.
Bis zu 2.500 Euro kassiert
Pro Person wurden dafür zwischen 1.800 und 2.500 Euro kassiert. Der in Niederösterreich gefasste mutmaßliche Schlepper-Boss war nach Angaben der Landespolizeidirektion zunächst geständig. Mit Fakten konfrontiert, habe er aber alle weiteren Angaben verweigert. Der 43-Jährige wurde in die Justizanstalt Eisenstadt gebracht. Seine vier Helfer wurden angezeigt.
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