Initiative für mehr Frauen in der Politik

Initiative für mehr Frauen in der Politik
Gleichstellung von Frauen und Männern beginnt mit der Berufswahl.

Frauen verdienen im Schnitt nur 82% des Gehaltes, das Männer verdienen. Das liegt nicht nur daran, dass sich bei vielen Frauen durch die Familienplanung ein Knick in der Berufsplanung ergibt. Oftmals werden in erster Linie Berufe wie Einzelhandeskauffrau oder Friseurin von jungen Frauen gewählt – Jobs, in denen der Verdienst niedriger ist, als in Führungspositionen oder technischen Berufen.

Frauen in der Politik

Mithilfe diverser Initiativen soll es gelingen, mehr Frauen dafür zu motivieren, den Schritt in die Politik zu machen. Niederösterreich liegt zwar mit 57 Bürgermeisterinnen in insgesamt 573 Gemeinden bundesweit an erster Stelle. Doch wenn man bedenkt, dass Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung darstellen, sollte sich das auch so in der politischen Vertretung widerspiegeln, sind sich Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) und Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes einig.

Schwarz sieht die Verantwortung einerseits in der Unterstützung von Frauen, andererseits auch bei den Männern: "Kinder haben Eltern, nicht nur Mütter. Wir wollen beispielsweise die Väterkarenz fördern. Aber es ist auch wichtig, Eltern durch Einrichtungen wie Betriebskindergärten oder Eltern-Kind-Büros zu entlasten."

Initiative für mehr Frauen in der Politik
Helmut Mödlhammer, Barbara Schwarz, Elibath Cinatl (v.l.n.r.)

"Frauen stärken"

Im Zuge der Veranstaltungsreihe "Frauen stärken" sollen Frauen mithilfe eines Mentoring-Programms ermutigt werden, Führungspositionen anzutreten. Vor allem der Einstieg in die Politik soll hierbei forciert werden. In Niederösterreich ist der Anteil von Frauen im BürgermeisterInnen-Amt mit 10% österreichweit ein Spitzenwert. Trotzdem ist das kein Grund, sich darauf auszuruhen, sagt Helmut Mödlhammer: "Frauen haben oft stark ausgeprägte weiche Kompetenzen, die vielen Männern fehlen. Sie verstehen die Sorgen der Menschen, sie sind gewissenhaft und können gut zuhören. Und das ist es, was gebraucht wird: Vertrauenspersonen."

Von alten Bildern lösen

Frauen hätten oft sehr hohe Ansprüche an sich selbst und trauten sich deshalb den Schritt in gewisse Jobs nicht zu, so Elisabeth Cinatl von den Frauenberatungsstellen NÖ. Es sei essentiell, sich von verinnerlichten Bildern zu lösen: "Viele Frauen fühlen sich, als würden sie ihren Kindern die Mütter wegnehmen oder haben Angst, die Beziehung zu ihrem Mann könnte leiden, wenn sie zu viel Zeit in ihre Karriere investieren." Genau in diesen Punkten sollten ihrer Meinung nach Frauen vom Gegenteil überzeugt und ermutigt werden – auch von Männern.

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