Im Marchfeld soll die größte Deponie Europas entstehen

Porträt einer Frau mit kurzem, braunem Haar und einem dezenten Lächeln.
Bei einem Info-Abend der Gegner des „Marchfeldkogels“ wurde bekannt, dass sich hinter dem Kogel ein gigantisches Deponieprojekt verbirgt.

Laut vorliegender Umweltverträglichkeitserklärung wollen die Firmen Koller, Herzer, Köhler und Spindler, die in Markgrafneusiedl Schottergruben und Deponien für Bodenaushub und „Bauschutt“ betreiben, auf einer Fläche von etwas mehr als einem Quadratkilometer einen 40 Meter hohen Berg, den „Marchfeldkogel“ aufschütten. Mit Bauschutt und Bodenaushub. Je nach Baukonjunktur soll der Marchfeldkogel in 20, 30 oder 40 Jahren dann begrünt werden und als Naherholungsgebiet und Naturreservat aus zweiter Hand fungieren. So versprechen es die Planer.

Bürger in der Region, die dem Projekt kritisch bis ablehnend gegenüber stehen, luden in der Nacht zum Mittwoch zu einer Informationsveranstaltung ein. Gastredner war der renommierte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der allen Anwesenden im gut gefüllten Saal des Gasthauses Zillinger vor allem den Begriff „Feinstaub“ erklärte. Dabei handelt es sich um Partikel, die so klein sind, dass sie mit dem menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden können, aber erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Da in der betroffenen Region die Feinstaubbelastung schon kritische Werte erreicht und je nach Norm – etwa jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – bereits überschritten hat, wird eine allfällige Genehmigung davon abhängen, ob durch den „Marchfeldkogel“ die Feinstaubbelastung in der Region weiter zunimmt oder nicht.

Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger (GRÜNE), zu dem Projekt: „Für mich zählt in erster Linie die Lebensqualität unserer Bürger. Ich wehre mich deswegen mit Händen und Füßen gegen eine Verschlechterung durch eine noch höhere Feinstaubbelastung. Die wäre durch den Bau des Marchfeldkogels in der jetzigen Form definitiv gegeben. Wir in der Region sind bereits jetzt massiv vom Feinstaub betroffen. Das Marchfeld darf nicht das Müllfeld für Wien und NÖ werden.“

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