Hubeks Ehen halten länger

Ein Mann im Anzug präsentiert eine historische Abbildung von Schloss Marchegg.
Ein Jubiläum derbesonderen Art feierte Standesbeamter Franz Hubek: Er hielt seine inzwischen 1000. Trauung ab.
Eine Gruppe von fünf Personen posiert vor einem Fenster für ein Foto.

Ob er wieder so nervös war, wie bei seiner ersten Trauung vor 40 Jahren, war Franz Hubek nicht anzusehen. Nur die sichtbar lange Glut der Zigarette, die sich der Standesbeamte nach dem „Staatsakt“ gönnte, ließ darauf schließen. Hubek hielt am Wochenende im Pavillon des Schlosses Marchegg seine nunmehr 1000. Trauung ab. Zur Feier des Tages waren auch Ingrid und Kurt Hofstädter erschienen, die am 20. Mai 1972 vor Hubek das Eheversprechen abgelegt und bis heute eingehalten haben.

Hubek war die Nacht vor seiner ersten Trauung noch beim legendären Marchegger Volksfest und war mehr als nur übernächtig, als er sich danach im alten Rathaus hinsetzte, um seine erste Rede als Standesbeamter aufzusetzen. Mehr als „Liebes Brautpaar“ brachte er nicht auf Papier. „Es war eine schwere Geburt“, erinnert er sich noch mit Schaudern daran. Aber immerhin: Die Ehe hielt bis heute. Und: Laut Hubeks Statistik halten seine Ehen überhaupt zu 80 Prozent. Ein in Österreich wohl einmaliger Wert.

Woran das liegt, kann er nicht sagen. Aber es freut den ehemaligen Hauptschullehrer, der sich mit der bescheidenen Gage, die er als Standesbeamter erhält, sein damals ebenso dürftiges Lehrergehalt wie auch seine jetzt nicht gerade üppige Pension aufbessert.

Der technische Angestellte Christian Neimeier und die Hauptschullehrerin Sabine Jiru waren das 1000. Paar, das von Hubek getraut wurde.

Und während das frisch vermählte Ehepaar und die Trauzeugen mit ihren Unterschriften im Pavillon des ehemaligen Jagdschlosses den Ehepakt besiegelten, gingen draußen im Schlosspark und in den angrenzenden Marchauen die Weißstörche emsig ihrem Brutgeschäft nach.

Hubek: „Das hat Vorbildwirkung für eure Ehe.“ Als bleibende Erinnerung überreichte Hubek dem Paar einem Plüschstorch „zum abendlichen Kuscheln“.

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