"Horrorhäuser" wurden endlich geräumt

Mieter Alfred Woltran mit Wohnungsstadtrat Michael Schnedlitz
Mieter mussten in Wiener Neustadt jahrelang in verschimmelten Gemeindewohnungen hausen.

Alfred Woltran hat jahrelang in einer feuchten, verschimmelten Wohnung gelebt. Am Gang tummelte sich Ungeziefer, von den Wänden bröckelten der Innenputz und die Fassade. Woltran ist einer von insgesamt 55 Mietern, die aus acht desolaten Gemeindewohnbauten in Wiener Neustadt ausgesiedelt werden mussten.

Was 2007 als besonderer Erfolg der damaligen SPÖ-Stadtregierung in Wiener Neustadt gefeiert wurde, entpuppte sich im Nachhinein betrachtet als weniger rosig. Damals wurden 2300 Gemeindewohnungen für 81 Millionen Euro an die gemeindeeigene Stadttochter IFP (Immobilien, Freizeit, Parken) ausgelagert. Mit dem Effekt, dass die Gemeinde nur am Papier um 81 Millionen Euro reicher war, die IFP allerdings dieselbe Summe Schulden hatte. Damit noch nicht genug, deckte das neue Management der IFP 2016 auf, dass es aus der Vergangenheit einen Reparatur-Rückstau bei den Gemeindewohnungen in Millionenhöhe gab.

In insgesamt acht Wohnobjekten, die sogenannten „ Horrorhäuser“ der Stadt, war eine kostengünstige Sanierung wegen des fortgeschrittenen Verfalls bereits unmöglich. 55 Mieter und deren Familien mussten in teils desaströsen Verhältnissen hausen. FPÖ-Wohnungsstadtrat Michael Schnedlitz sprach im Zuge eines Lokalaugenscheins Montagvormittag von „menschenverachtenden Bedingungen“.

Lebensqualität

Die betroffenen Mieter konnten in den vergangenen Wochen in standardgemäße, neue Wohnungen verlegt werden. Die Übersiedlungen übernahm die Stadt. Alle acht desolaten Gebäude wurden im Zuge eines Vergabeverfahrens gewinnbringend verkauft, die Verträge stehen derzeit vor einem Abschluss. „Wir haben für die betroffenen Mieter eine massive Verbesserung der Lebensumstände erreicht und gleichzeitig finanzielle Gewinne dabei gemacht“, so Stadtrat Schnedlitz.

Etwas mehr als 600.000 Euro Gewinn fließen damit in das Wohnungsbudget.

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