Höheres Gehalt für Spitalsärzte
Bis zu 800 Euro mehr pro Monat. So lautet das Ergebnis der Verhandlungen um die Gehälter der Spitalsärzte. Zwar können sich längst nicht alle Krankenhausmediziner über solche Salärsprünge freuen, das Grundgehalt wird aber bei allen Spitalsärzten angehoben. Junge Turnusärzte etwa – sie verdienen aktuell an die 2700 Euro brutto – dürfen im Schnitt mit 250 Euro mehr rechnen. Das Land muss künftig in Summe 22 Millionen Euro mehr für seine Ärzte ausgeben.
Weniger Überstunden
Im Gegenzug zum gesteigerten Fixgehalt wird die Bezahlung der Überstunden zurückgeschraubt. Das soll einen positiven Effekt auf die Arbeitsbelastung der Mediziner haben. "Ein höheres Grundgehalt macht es für den einzelnen Arzt nicht mehr notwendig, die Arbeitszeitobergrenze voll auszuschöpfen. Das reduziert die Überstunden", sagt Landeshauptmann Erwin Pröll. Er ist seit der Übernahme der Krankenhäuser durch das Land oberster Dienstherr der 3400 nö. Spitalsärzte. Seine Personalvertretung hat die Besoldungsreform mit Ärztevertretern und Gewerkschaft verhandelt. Bei der Präsentation am Donnerstag zeigten sich alle mit dem Ergebnis zufrieden.
"Mit der Reform kommen wir weg von der Überstundenlastigkeit des Berufs", sagt etwa Josef Sattler, Betriebsratschef im Spital Krems. Sein Kollege im Klinikum St. Pölten, Wolfgang Walentich, fast zusammen: "Wir haben nicht für bestimmte Gruppen verhandelt, sondern für den einzelnen Arzt. Jeder, der seine 40 Stunden pro Woche arbeitet, verdient künftig mehr – egal wo er arbeitet." Der Vizepräsident der Ärztekammer, Ronald Gallob, spricht von einem "Etappenziel" auf dem Weg der Spitalsreform.
Ähnliches ist aus der Spitalsholding zu hören. Weniger Überstunden hieße nicht zwangsläufig schlechtere Versorgung. Viel mehr müsse man darüber nachdenken, ob etwa jede Chirurgie nachts – wo die meisten ohnehin keine Patienten hätten – geöffnet sein müsste.
Für Landeschef Pröll sichert die aktuelle Gehaltsreform auch die Ärztelandschaft in NÖ. "Wir können so qualifiziertes Personal halten und auch neu ins Land bekommen." Ob der großen Konkurrenz Wiens sei das hilfreich.
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