„Nationalpark und Windräder sind für mich kein Widerspruch“

Blick von einem Felsen auf einen Fluss, der sich durch eine herbstliche Waldlandschaft schlängelt.
Der Ortschef legt die Verantwortung für einen Windpark in Hände von Experten.

Ruhig ist das Wasser und hie und da schweben ein paar Schneeflocken vom trüben Himmel. Der Nationalpark Thayatal liegt im Winterschlaf.

Keinen Ruhezustand gibt es um die Diskussion über die neue Windkraft-Eignungszone im Nachbarwald, der den Bundesforsten gehört. Deshalb ging der scheidende Nationalparkdirektor Robert Brunner mit Groll in Pension. Die Propeller würden das Naturreservat ad absurdum führen, so Brunner im KURIER-Interview.

Anders sieht die Sache Heribert Donnerbauer, Bürgermeister von Hardegg, die Windkraft-Eignungszone. „Ein Nationalpark und erneuerbare Energie sind für mich keine Gegensätze“, sagt Donnerbauer. Schon 2009 hat sich Hardegg mit den neun Katastralgemeinden der erneuerbaren Energie verschrieben. „Mit großer Bürgerbeteiligung“, sagt Donnerbauer. Etliche Projekte, wie etwa eine Fotovoltaik-Firma mit Bürgerbeteiligung und eine Stromtankstelle seien daraus erwachsen. „Die Windenergie war aber auch immer ein Thema“, sagt Donnerbauer. Der Linie sei man treu geblieben. Durch die aktuelle Ausweisung des Waldgebietes als Eignungszone hätte man nun eine reelle Chance erhalten.

Letzte Instanz

Um etwaige negative Auswirkungen auf die Flora und Fauna mache man sich laut dem Bürgermeister auch Gedanken. „Wir wollen nicht um jeden Preis einen Windpark durchdrücken.“ Heißt: Das letzte Wort hätten sowieso die Naturwissenschafter bei der Umweltverträglichkeitsprüfung. „Wenn ein Wildtierkorridor besteht, muss man darauf Rücksicht nehmen“, so Donnerbauer: „Es kann Hindernisse geben, aber das heißt nicht, dass man im Vorhinein schon ,Nein’ sagt.“

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