Gute Stimmung, falsche 50er und viel Müll

Ein Mann trägt Campingausrüstung auf einem Festivalgelände mit Müll und Zelten.
Das Frequency-Festival ist zu Ende. Polizei und Retter ziehen eine positive Bilanz. Jetzt müssen die Müllbrigaden anrücken

Gute Stimmung bei ruhigem Ablauf des dreitägigen Festivals: Das war der Tenor der Einsatzkräfte beim diesjährigen Frequency, bei dem zum Finale Kendrick Lamar und Linkin Park St. Pölten rockten. Am Sonntagvormittag führte die Abreise der tausenden Fans zu erhöhtem Verkehrsaufkommen, wobei die Polizei wie jedes Jahr auch Lenkerkontrollen durchführte.

Wieder „recht gut angenommen“ wurden laut Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler die Angebote der Exekutive auf freiwillige Alkoholtests. Deren Ergebnis veranlasste so manchen Fahrer, den Platz am Steuer abzugeben.

150 Anzeigen

Bis dato wurden 150 Anzeigen verzeichnet. In der Hauptsache handelte es sich dabei um Diebstähle. Gewaltdelikte gab es - abgesehen von kleineren Raufereien - nicht, hob Bäuchler die geringe Aggressivität bei einem Event dieser Dimension als positiv hervor. „Wie üblich“ traten „Zeltschlitzer-Banden“ in Aktion, die aus den Unterkünften der Fans Habseligkeiten und Getränke stahlen. Das sei nicht zu verhindern, verwies Bäuchler darauf, dass solche Diebe international bei Festivals unterwegs seien. Drei Personen wurden festgenommen. In Haft sei auch ein Verdächtiger, der gefälschte 50-Euro-Scheine in Umlauf brachte und sich dadurch bereicherte, indem er echtes Geld retour bekam.

Das Rote Kreuz, das 450 Kräfte im Einsatz hatte, bilanzierte seit Mittwoch 1500 Versorgungen, die großteils am Areal an den neun Stützpunkten durchgeführt wurden. Lediglich 93 Patienten mussten ins Krankenhaus gebracht werden, lebensbedrohliche Notfälle waren aber nicht darunter. Die Mehrzahl der Verletzungen betraf kleinere Schnittwunden, Frakturen, Prellungen und Verstauchungen sowie auch Unterkühlungen. Eine Wespeninvasion blieb heuer aus.

Während die Rotkreuzteams - nach insgesamt über 10.000 unentgeltlichen Einsatzstunden - am Sonntag ihre Stützpunkte abbauten, hatten die Pannenhelfer am Abreisetag „traditionell“ alle Hände voll zu tun: Es galt, wegen leerer Batterien Starthilfe zu geben oder Fahrzeuge zu öffnen, deren Schlüssel verloren gegangen waren. Diverse Autobatterien hatten „dank“ tagelang angeschlossener Geräte wie zum Beispiel Kühlboxen schlapp gemacht. „Alles in allem wurde die 400er-Marke heuer knapp unterschritten“, resümierte Franz Pfeiffer vom ÖAMTC St. Pölten und sprach von „ausgezeichneter“ Stimmung bei dem Event. „Glücklicherweise hat das Wetter gehalten. Das hat am ersten Festivaltag noch anders ausgesehen, die Böden waren durch den Regen aufgeweicht und selbst wir hatten mit den Pannenfahrzeugen stellenweise Probleme durch zu kommen.“

Verteilter Müll

In den kommenden Wochen müssen nun die enormen Mengen an Müll, die von den Festivalbesuchern zurück gelassen wurden, weggeräumt werden. Dann findet eine Begehung durch die Veranstalter und Vetretern der Stadt statt. Nicht alles wird aber eingesammelt werden können. Denn durch den Wind wurde gestern schon einiges an Abfall in die umliegenden Siedlungen verteilt.

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