Grundwasser-See ist zur Hälfte gefiltert

Vier Personen betrachten Pläne und eine Grafik auf einem Tisch.
Die Filteranlagen machen keine Sommerpause – die Sanierung schreitet voran.

Einige Millionen Euro kostete Kwizda bereits die Sanierung der Giftfahne im Grundwasser. Und das wird bis zur Entfernung der letzten Mikrogramm Clopyralid und Thiamethoxam noch um einiges mehr werden. Dabei ist das eventuelle Strafverfahren, das dem Spritzmittelhersteller beziehungsweise seinen Managern blüht, noch gar nicht berücksichtigt.

Weil sich Chef-Sanierer Werner Wruss demnächst in den verdienten Sommerurlaub verabschiedet, zog der Experte nochmals eine Zwischenbilanz über die Sanierungsfortschritte. Gleich vorweg: Wruss kann beruhigt urlauben, denn die Filteranlagen kennen keine Sommerpause. "Wir haben bisher mehr als drei Millionen Kubikmeter über Aktivkohlefilter gereinigt", sagt Wruss. Das entspricht der Hälfte des gesamten Grundwasser-Sees.

Spitzenwerte

Die Messwerte der Badeseen Bisamberg sind laut Wruss nach wie vor beruhigend: Die Clopyralid-Werte sind unter der Nachweisgrenze. Das Wasser hat Trinkwasserqualität." Damit das auch so bleibt, wird weiter Wasser aus den Filteranlagen in den See gepumpt. Einzig bei einem privaten Teich in der Nähe sind erhöhte Clopyralid-Werte aufgetaucht. Jetzt wird der Teich ebenfalls mit Filterwasser "aufgefüllt". "Die Maßnahme wird rasch greifen", sagt Wruss.

Die einstige " Giftfahne" ist mittlerweile viel kleiner geworden. In einigen Stadtbereichen hätte das Wasser zum Gießen bereits frei gegeben werden können. Allerdings könnte man noch keine eindeutigen Grenzen ziehen. Deshalb zahlte Kwizda heuer auch noch Gieß-Prämien (100 Euro pro Brunnenbesitzer) ersatzweise aus.

Eine Schieflage der Justiz in der Ermittlungscausa Kwizda orteten SPÖ-Nationalrat Rudolf Plessl und seine Genossen und richteten vor einigen Wochen deshalb eine Anfrage an den Justizminister. Unter anderem wollte man Auskunft über den „aktuellen Stand im Strafverfahren gegen Kwizda“. Der Justizminister erklärte, dass die Ermittlungen nach wie vor laufen und er zu Details keine Auskunft geben könnte. „Gegen Verantwortliche der BH Korneuburg ist bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg seit dem 16 Jänner 2013 ein Ermittlungsverfahren anhängig“, so der Minister. Zu einer Verjährung komme es nicht.

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