Grundstückstausch auf Kosten der Republik

Die Provinz-Schnurre wurde gerne erzählt: Mitten durch den Speisesaal der Dabsch-Kaserne in Korneuburg verlief die Gemeindegrenze zwischen Leobendorf und Korneuburg. Um die Grenze mit dem Bau der Schnellstraße geradliniger zu gestalten, wurden vor einigen Jahren etliche Grundstücksdeals zwischen der Republik, der ASFiNAG und der Firma KWIZDA eingefädelt. Zum Nachteil der Republik, wie jetzt ein umfassender Rechnungshofbericht zu Tage bringt. Auf 1,4 Millionen Euro Erlös hätte man laut den unabhängigen Prüfern dabei zu Gunsten Dritter bei einem Grundstückstausch verzichtet.
Anlass für den Deal war der Bau der S1. Die teilweise dafür benötigten Flächen gehörten der Republik (Dabschkaserne) sowie Kwiz-da. Während die ASFiNAG von dem Unternehmen 9.527 m² kaufte, wurde der Firma eine fast drei Mal so große Fläche als Ersatz angeboten. In der Zwischenzeit hat der Stadtentwicklungsfonds Korneuburg dem Betrieb 4.562 m² verkauft, die dann gegen 30.000 m² eingetauscht wurden. Nach genauer Recherchen durch den Rechnungshof und diversen Hochrechnungen zu künftigen Preissteigerungen bei den Betriebsgrundstücken schlussfolgerten die Prüfer, dass sich die Republik ordentlich über den Tisch ziehen habe lassen.
Der RH empfiehlt daher künftig derartige Transaktionen einer umfassenden Prüfung zuzuführen. "Reich geworden ist keiner", erinnert sich Baustadtrat Erik Mikura. Einzig die Fläche von Korneuburg sei auf über zehn Quadratkilometer angestiegen.
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