Grüne wollten Skandal nochmals aufkochen

Das Firmengebäude von Kwizda mit einem Warnschild „Achtung Feuerwehrzufahrt freihalten!“.
Landtagsabgeordnete Helga Krismer (Grüne) unterstellt der ÖVP, dass sie den Chemiekonzern schützt. Die ÖVP spricht von „reiner Panikmache“.

In einer Presseaussendung teilte gestern Landtagsabgeordnete Helga Krismer mit, dass sie an Landesrat Stephan Pernkopf eine 44 Fragen enthaltende „parlamentarische“ Anfrage gestellt habe, um Antworten auf noch offene Fragen im Zusammenhang mit der Verseuchung von Grundwasser mit Pestiziden des Agro-Chemikalien-Herstellers zu bekommen.

Laut Krismer hätte „die öffentliche Meinung zu Recht den Verdacht, dass das Unternehmen Kwizda – obwohl eindeutig Verursacher der Verunreinigung – geschützt werden soll“.

Die ÖVP lässt den Vorwurf nicht auf sich sitzen. „Kwizda ist mehr als ein tragischer Fall. Der Vorfall ist zu ernst, um Panikmache zu betreiben“, sagt ÖVP-Landtagsabgeordneter Hermann Haller. Und setzt nach: „Frau Kismer hat sich bis dato noch nie um den Fall gekümmert. Alle bisher erfolgten Maßnahmen habe ich gemeinsam mit Bundesrätin und Stadträtin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Anm.) akkordiert. Die kennt sich im Gegensatz zu Krismer wirklich aus.“

Ludwig Lutz, der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der nö. Landesregierung kann nicht nachvollziehen, dass Informationen, die den Fall Kwizda betreffen, „unter der Decke gehalten werden“, wie das Krismer in ihrer Aussendung unter anderem behauptet.

„Wir halten regelmäßig Pressekonferenzen zu dem Thema ab. Zudem informiert eine Homepage (www.grundwassersanierung-korneuburg.at) über alle laufenden Sanierungsmaßnahmen“, stellt Lutz fest.

Dazu zählen etwa drei Ringe aus so genannten Sperrbrunnen samt Aktivkohle-Filter-Anlagen, die eine weitere Ausbreitung des verseuchten Grundwassers verhindern. Ebenso würden von Experten laufend Gutachten eingeholt und weitere technische Maßnahmen gesetzt. Lutz: „Viele Fragen von Krismer sind rein rhetorischer Natur.“

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