Wohnhistorie als Abenteuerwelt

Die restlichen Wände werden bemalt, die Schriftzüge montiert, Holzböden verlegt, Monitore befestigt, Bilder aufgehängt und digitale Multimediaplayer vorprogrammiert. Noch regiert das Chaos. Das Werkzeug liegt herum, mehrere Leitern lehnen griffbereit an der Wand und die Arbeiter sind im Dauerstress.
In zirka zwei Wochen dürfen aber nur mehr Exponate, Bildschirme und großflächige Fotos zu sehen sein, wenn die „Sonnenwelt“ in der Passivhaussiedlung „Sonnenplatz“ in Großschönau, Bezirk Gmünd, erstmals öffnet. Auf rund 2000 Quadratmetern Fläche sollen die Besucher eine interaktive Reise durch die Jahrtausende alte Geschichte des Wohnens erleben und alles über die Zukunft des Bauens erfahren. Erwartet werden ungefähr 25.000 Gäste pro Jahr.
„Wir wollen unseren Besuchern eine energieeffiziente Wohnkultur und nachhaltige Lebensweise schmackhaft machen“, sagt Projektleiter Josef Bruckner, während er zum ersten Mal durch die Räume führt. Wer die großteils dunkelblau bemalte Halle betritt, bekommt Einblicke in das Leben der Nomaden, erfährt, wie die Ägypter und Römer ihren Alltag unter extremen Bedingungen bewältigen mussten, wie die Handwerker im 16. und 17. Jahrhundert wohnten und wie unterschiedlich die Lebensstandards zwischen einem Dienstboten und einem Herrscher um 1900 war. Wesentliche Schwerpunkte sind aber auch die erste Energiekrise in den 1970-er Jahren und das Passivhaus. „Wir wollen nicht belehrend sein, sondern aufmerksam machen“, erklärt Bruckner.
Entwicklung
Eingeteilt ist die Erlebniswelt in 12 Zeitzonen, in denen sich die Themenbereiche „Entwicklung des Bauens und Wohnens“, „Klima, Sonne, Wetter“, „Energieverbrauch“, „Mobilität“ und „Möglichkeiten zum eigenen Handeln – zum Beispiel Sanieren“ wie ein roter Faden durch die Ausstellung zieht. „Derzeit liegt die Sanierungsrate bundesweit bei knapp über einem Prozent. Mit der Sonnenwelt versuchen wir, den Prozentsatz auf unterhaltsame Weise zu steigern“, betont Bruckner, der bei der Umsetzung auf viele interaktive Elemente achtete.
Jeder Gast erhält beim Eingang einen Multimediaplayer, der als „digitaler Führer“ dient und drei Wissensebenen für Kinder, Erwachsene und Experten bereit hält. Die einzelnen Stationen werden auf dem Player mit weiteren Bildern, Videos, PC-Spielen und Quizfragen noch interaktiver gemacht. „Der Fokus liegt nicht auf den Exponaten. Sondern die Besucher sollen fühlen, greifen‚ ausprobieren und staunen“ sagt Bruckner. Die Eröffnung findet am 3. Mai statt.
50.000 Gäste in „Käsewelt“, neue Attraktionen realisiert
Schon mehr als 50.000 Besucher konnte die neue „Käsemacherwelt“ in Heidenreichstein, Bezirk Gmünd, seit der Eröffnung vor knapp einem Jahr verzeichnen. Die erfreulichen Zahlen animierten den Firmenchef der „Käsemacher“, Hermann Ploner, erste Ausbaupläne schon früher als gedacht zu verwirklichen.
Bis zum Start der zweiten Hauptsaison am 1. Mai wird der Eventbereich ausgebaut. Errichtet werden 200 zusätzliche Sitzplätze und eine weitere Bar. Der Event-Raum mit fixer Bühne und Klavier besitzt dann ein Fassungsvermögen von 800 Sitzplätzen.
Weiters wurde eine neue Bibliothek mit Sitzmöglichkeiten realisiert. Zu finden sind hier Bücher und Zeitschriften aus dem Nachlass des früheren Mülleder-Kaufhauses in Waidhofen an der Thaya. Dazu zählen Romane, Philosophie- und Geschichtsbücher, Modezeitschriften und historische Zeitungen.
Alte Käserei-Geräte bekommen nun auch die Führungsteilnehmer im zweiten Schauraum zu sehen.
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