Großes Interesse an ITA: Am Tag der offenen Tür wurde Angebot präsentiert

Als die ITA in Gänserndorf-Süd zum Tag der offenen Tür einlud, war Stiftungs-Gründerin Helga Keil-Bastendorff (vorne Mitte) vor Ort. ITA-Geschäftsführer Tom Pendl (hinten, 2.v.l.) und ITA-Sprecherin Bri Neuhauser (vorne, r) freuten sich über Gäste wie AMS-Chef Georg Grund-Groiss, Marchfelderbank Geschäftsstellenleiter Günther Vock und Michael Rotter.
"Ich bin überrascht, dass das Areal so riesig ist", sagt Michael Rotter, von der Immobilienfirma Avana Real Estate, der der ITA beim Tag der offenen Tür eine Spende über 2.000 Euro überbringt. Er wollte sich die Einrichtung selbst einmal ansehen, in der eine Kundin von ihm, Monika Ypsmüller, arbeitet. Der Unternehmer wollte aber nicht nur alles sehen, sondern auch finanziell unterstützen.
Die ITA ist auf dem Ökolandgut Sonnenfeld in Gänserndorf-Süd beheimatet und Teil der Helga-Keil-Bastendorff-Privatstiftung. Dort haben junge, lernschwache und beeinträchtigte Menschen die Möglichkeit zu einer fünfjährigen Teilausbildung, die sie mit dem Zertifikat „Ausbildung zum/r Geprüften Fachhelfer/in“ abschließen. So erklärt sich auch die Abkürzung ITA, die für individualisierte Teilausbildung steht. Da die Nachfrage dieser Teilausbildung in der Tagesstätte so groß ist, wird es ab Herbst 20 zusätzliche Ausbildungsplätze geben. Somit stockt die Einrichtung auf 85 Plätze auf.
Fünf Bereiche der Teilausbildung und eine WG für Schwerbehinderte
Die Jugendlichen genießen eine Teilausbildung in den Bereichen Pferde- und Tierpflege, biologischer Gartenbau, Kochen/Gastronomie, Büro/Neue Medien und Reparaturen an. Genau diese wurden beim Tag der offenen Tür präsentiert. Auf den Weg zu den Lamas oder Pferden kamen die Besucher an einer weiteren Einrichtung auf dem Areal vorbei: Einem Wohnhaus für Schwerbehinderte.
"Alles, was verkauft wird, geht an die WG", informiert Betreuerin Ypsmüller über den Verkaufsstand. Da gibt's selbstgemachten Schmuck, Taschen, Babykleidung und vieles mehr. Die Klienten haben bei der Produktion geholfen und schauen schmunzelnd zu, wenn eine Kundin sich nicht zwischen zwei Taschen entscheiden kann. Mit den Einnahmen werden Ausflüge oder der Ankauf von Therapiegeräten finanziert. "Das gibt uns viel Freiheit", ist Ypsmüller froh.
Zurück zur ITA: Die Teilausbildung ist auf die besonderen Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten. Das betrifft Ausbildungsmethoden und Lernmaterialien genauso, wie die Umgebung. Fachliche Qualifikationen wie auch soziale und persönliche Kompetenzen stehen im Fokus. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit Betrieben in der Region.
Die "alte Bastendorff" auf umwelt- und sozialethischer Mission
All das wurde am Tag der offenen Tür vorgestellt. Wer dabei nicht fehlen darf, ist Helga Keil-Bastendorff. Sie lebt in der Nähe des Ökolandguts und stellt sich den Gästen mit einem Lächeln vor: "Ich bin die alte Bastendorff, ich bin schuld an dem Ganzen." Die Pädagogin ist Jahrgang 1937. "Es ist meine Aufgabe, umwelt- und sozialethische Qualität zu sichern", sagt sie im KURIER-Gespräch. Aus familiärer und eigener Geschichte habe sie sich im Laufe ihres Lebens immer mehr für behinderte und gefährdete Kinder eingesetzt.

Helga Keil-Bastendorff ist Gründerin der gleichnamigen gemeinnützigen Privatstiftung und war beim Tag der offenen Tür der ITA in Gänserndorf-Süd ebenfalls gern vor Ort.
Sie hat das Institut Keil gegründet, aus dem schließlich die gemeinnützige Privatstiftung geworden ist, die heute in allen GmbHs um die 700 Menschen beschäftigt. Für die dreifache Mutter war immer klar: Ein Kind muss ganzheitlich betreut werden. So erzählt sie von einem Kind, das 13 Therapeuten hatte. "So geht das doch nicht", schüttelt sie den Kopf und erzählt, wie sie alle Therapeuten an einen Tisch holte.
An allen Standorten werde auf eine konduktiv Mehrfachtherapeutische Förderung gesetzt. Die ist ein ganzheitliches, intensives Trainings- und Entwicklungssystem mit wissenschaftlich einwandfreien Mehrfachtherapeutischen, (Sonder-) Pädagogischen und, wo notwendig, pflegerischen Anteilen.
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