Großbaustelle: Heikle Planungen für Sanierung der Ringstraße

Resch (re.) und Gemeindevertreter präsentieren das Baumgutachten.
Stadt Krems lässt bis Herbst Umleitungsvarianten erarbeiten und verspricht sensiblen Umgang mit Bäumen.

Mit bis zu 24.000 Fahrzeugen täglich ist die Kremser Ringstraße die meist frequentierte Strecke der Stadt. Sie gilt als Haupteinfahrtsroute für viele Kaufleute, Mitarbeiter, Touristen, Kunden und Zulieferer. Dass ab März 2020 mürbe – 60 bis 100 Jahre alte – Rohre des unterirdischen Kanalsystems auf einer Gesamtlänge von 1,6 Kilometern getauscht werden müssen, bereitet den Bürgern große Sorgen. Einerseits, weil sie massive Verkehrsbehinderungen fürchten, andererseits den Tod vieler alter Bäume erwarten. Die Stadt verspricht transparente Planungen und lässt nun ein Umleitungskonzept mit mehreren Möglichkeiten prüfen.

Auch wenn nur wenige eine Freude mit der Großbaustelle haben, soll die notwendige Sanierung in zwei Bauetappen – Au- bis Utzstraße und Utzstraße bis Museumsplatz – bis Ende 2023 zügig abgewickelt werden. „Es handelt sich um ein komplexes Projekt, für das wir einen bestmöglichen Kompromiss zwischen Verkehrslösung, Erneuerung der Infrastruktur und Innenstadtbegrünung finden müssen“, erklärt SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch.

Gutachten

Schon jetzt liegt ein rund 160 Seiten starkes Gutachten der „Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Baum“ vor, in dem der Zustand der 65 Bäume im betroffenen Gebiet bewertet ist. Das Ergebnis: Laut Niederschrift haben 27 Bäume aufgrund ihres guten bis sehr guten Zustands eine „längere“ bis „hohe“ Lebenserwartung und werden als „besonders schützenswert“ eingestuft. Neun hätten eine stark eingeschränkte und 24 nur eine sehr geringe bis gar keine Lebenserwartung. Fünf Jungbäume sollen umgepflanzt werden, damit sie sich an einem anderen Standort erholen können. Das Gutachten sei eine wertvolle Grundlage für die künftige Gestaltung der Nebenflächen, erklärt Stadtrat Werner Stöberl. Geplant sind zusätzliche Parkplätze und Bäume. „Uns ist bewusst, dass unser Stadtklima ein wesentlicher Teil unserer Lebensqualität ist“, betont Resch.

Umleitungskonzept

Auch für die Planungen des Umleitungskonzepts soll das Baumgutachten mehrere Anhaltspunkte liefern. Bis zum Herbst wird eine beauftragte Firma mehrere Varianten erarbeiten. Laut Resch will man jene Lösung anpeilen, die möglichst wenig Verkehrsprobleme und Baulärm verursacht. Während der gesamten Bauzeit soll die Ringstraße zumindest als Einbahnstraße Richtung Krems-Stein befahrbar bleiben. Derzeit befindet sich das Projekt im Stadium der Wasserrechtsgenehmigung. Die geschätzten Kosten betragen 4,5 bis fünf Millionen Euro.

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