Kletterer von Kreuzotter gebissen

Bei einer Klettertour im Raum Göstling (Bez. Scheibbs) wurde Donnerstagnachmittag ein junger Ungar von einer Kreuzotter gebissen. Sein Vater und ein Bergkamerad gingen daraufhin mit dem Verletzten zum Auto zurück um ins Spital zu fahren. Dabei verschlechterte sich der Zustand des Opfers. Der Freizeitsportler klagte über starke Übelkeit und drohte zu kollabieren. Darüber hinaus schwoll durch das Schlangengift seine Zunge und die gebissene Hand stark an.
Über Notruf wurden Rettung und Notarzthubschrauber alarmiert. Bei Ankunft der Rettungskräfte ging es dem 25-Jährigen schon etwas besser. Der Arzt konnte seinen Kreislauf mit einer Infusionslösung stabilisieren. Der Ungar wurde ins Spital St. Pölten gebracht. Lebensgefahr bestand nicht.
Erst im August des Vorjahres war ein ungarischer Bub beim Wandern auf dem Hochkar von einer Kreuzotter in die Hand gebissen worden. Auch bei ihm kam es zu einer heftigen allergischen Reaktion, die einen Notarzthubschraubereinsatz zur Folge hatte.
Todesfälle unwahrscheinlich
Aufgrund ihrer Scheu flüchten Kreuzottern bei Gefahr sofort. Nur bei Bedrohung, wenn man sie angreift oder auf sie tritt, beißen sie zu. Das Gift ist zwar recht stark, jedoch ist dessen Vorrat relativ gering, weshalb Todesfälle unwahrscheinlich sind und ein Biss nur für Kinder und Senioren gefährlich ist.
Um die Bissstelle entsteht nach rund einer Stunde eine große Schwellung. Die Schmerzen sind aber so gering, dass manche Menschen gar nicht merken, dass sie gebissen wurden. Aufgrund der Nervengifte kann es zu Herzbeschwerden, Atemnot und Lähmungen kommen.

Wegen ihrer Zeichnung - einem deutlichen, dunklen Zickzack-Band auf dem Rücken - ist die tagaktive Kreuzotter recht gut zu erkennen. Die rund 60 bis 80 Zentimeter lange Schlange variiert jedoch in ihrer Färbung von rötlich-braun über graubraun bis zu völlig schwarz.
Der Lebensraum der Schlange reicht von weiten Teilen Europas bis nach Skandinavien. In Österreich kommen sie mit Ausnahme des Ostens überall häufig vor - und zwar in Höhen von 500 bis 2.000 Metern. Die Kreuzotter liebt Waldränder, Lichtungen sowie lichte Baumbestände. Aber auch an Kahlschlägen, Felsen sowie Schutt und Geröllfeldern sind die Reptilien zu finden.
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