Geschäftsreise als Todesfalle

Porträt eines Mannes mit dunklem Haar und einem schwarzen Rollkragenpullover.
Ex-FPÖ-Politiker wollte mit Kompagnon in der Türkei eine Landwirtschaft aufbauen. Beide wurden erschossen.

Der Geschäftsmann war in die Türkei aufgebrochen, um mithilfe von Investoren eine große Landwirtschaft aufzubauen. Nun sind er und sein türkischstämmiger Partner tot. Der 50-jährige Jurist und Ex-Kommunalpolitiker, Harald Weiß aus Bad Fischau im Bezirk Wiener Neustadt, NÖ, und Ramazan K., 49, wurden Opfer eines Mordanschlages. Ein Landwirt machte am Sonntag in Akşehir (Provinz Konya) die grauenvolle Entdeckung. Die Leichen der beiden Männer lagen in einem Gebüsch, sie wurden offenbar aus nächster Nähe erschossen, berichten lokale Zeitungen.

Wie das Außenministerium bestätigt, handelt es sich bei den Toten um den 50-jährigen Österreicher und einen Türken, der jahrelang im Bezirk Wiener Neustadt gelebt haben soll. Zuletzt soll Ramazan K. bei seiner Familie in Sarkikaraagac, 40 Kilometer entfernt vom Fundort der Leichen, gewohnt haben.

Harald Weiß wollte in der Türkei Geschäfte machen. Der Familienvater und frühere FPÖ-Gemeinderat in Wiener Neustadt hat gemeinsam mit seinen beiden Brüdern ein Geschäftsmodell entwickelt, bei dem in landwirtschaftliche Projekte in der Ukraine investiert wird. Wie auf der Homepage des Unternehmens zu erfahren ist, sollen Felder im Ausmaß von 1100 Hektar bewirtschaftet werden. Investoren werden tolle Renditen versprochen.

In der Türkei wollte er ein ähnliches Modell aufziehen. Ramazan K. sollte ihm als Vermittler helfen. Laut Angehörigen hatten die Männer vor, einen Mastbetrieb aufzubauen und vor Ort Traktoren und Zuchtvieh zu kaufen. Zu diesem Zweck könnten sie auch hohe Bargeldsummen mitgehabt haben.

Harald Weiß war am 2. Oktober nach Antalya in der Türkei gereist. Nachdem es seit dem 18. Oktober kein Lebenszeichen mehr von ihm gab, erstattete die Ehefrau in Österreich eine Abgängigkeitsanzeige.

Bisher hat die Polizei noch keine Hinweise.

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