Gemeinden lassen sich nicht auseinanderdividieren

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Marchfeld: Vier Gemeinden kamen überein, ihre Windparks gemeinsam zu entwickeln.
Untersiebenbrunn, Marchegg, Lassee und Engelhartstetten wollen Windenergie gemeinsam nutzen. Die Gemeinden weisen zusammen eine Fläche von 197 km² auf. Auf fünf Prozent dieser Fläche sollen Windparks errichtet werden. Und: Diese Vereinbarung soll für 15 Jahre gelten.
Marchegg ist nahezu ein „No-Go“ Pflaster für Windräder: Dort befinden sich ein WWF-Naturschutzgebiet, international geschützte March-Auen, Mitteleuropas größte Weißstorch-Kolonie und vieles mehr. Trotzdem könnten in
Marchegg laut Bürgermeister
Gernot Haupt an die 15 Windräder aufgestellt werden. Er verzichtet aber darauf und lässt die Nachbargemeinde
Lassee durch Verzicht auf Abstandsregeln sechs Windräder mehr aufstellen. Für das und auch dafür dass
Marchegg Windrad-frei bleibt, erhält die Stadt einen Interessensausgleich in Form von Geld.
Widerstand
Das stört Bürgerlisten-Gemeinderat Ernst
Stübegger in
Untersiebenbrunn. Er stimmte im Gemeinderat nicht mit, als die vier Gemeinden eine für die
Windparks notwendige Änderung ihrer Flächenwidmung beschlossen. „Das verstehe ich nicht“, sagt Bürgermeister
Rudolf Plessl. Bisher hat
Stübegger stets für die
Windparks gestimmt. „Ich sehe nicht ein, dass
Marchegg dafür Geld erhält, dass es keine Windräder baut“, argumentiert
Stübegger.
In
Marchegg lässt Bürgermeister
Gernot Haupt die Bevölkerung über den „Windpakt“ und alle damit verbundenen Gemeinderatsbeschlüssen abstimmen.
Untersiebenbrunn verzichtet darauf.
Plessl: „Wir planen unsere
Windparks seit Jahren. Alle Gemeinderatsbeschlüsse waren bis vor kurzem einstimmig. Ich orte in der Bevölkerung keinen Gegenwind.“
Plessl hält in diesem Zusammenhang fest, dass es durch die Einnahmen aus der Windkraft nicht weniger Landesmittel für die Gemeinde gibt.
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