Geflohener Häftling hat sich gestellt
Martin K. (41) wollte wieder zurück ins Gefängnis. Der am 3. Mai aus dem Wiener Heeresspital geflüchtete verurteilte Vergewaltiger Martin K. hat sich Freitagabend überraschend der Polizei gestellt.
Mehr als zwei Wochen lang war der 41-jährige Sexualstraftäter verschwunden. Zur Vorgeschichte: Während einer Kontrolluntersuchung in der Van-Swieten-Kaserne in Stammersdorf nutzte der Häftling die Gunst der Stunde und floh durch ein Klofenster im zweiten Stock. Unbemerkt, da in Zivilkleidung, marschierte er an den Wachposten vorbei in die Freiheit. Eine eingeleitete Großfahndung blieb erfolglos.
Am Freitag wendete sich das Blatt in dem spektakulären Fall: Gegen 16:30 läutete Martin K. bei der Polizeiinspektion Leobersdorf, Bezirk Baden, an. "Ich bin der entflohene Häftling aus Wien und ich will mich stellen", sagte der verwahrloste Mann den Beamten. "Dann hat er um ein Glas Wasser gebeten und sich widerstandsfrei festnehmen lassen", sagt ein Ermittler.
Ersten Informationen zufolge dürfte sich der aus dem nahen Furth an der Triesting stammende Mann in den letzten Wochen im Wald aufgehalten haben und von Essensresten ernährt haben. Ob er Kontakt mit Bekannten hatte, steht noch nicht fest.
Wieder "daheim"
Martin K. befindet sich mittlerweile wieder in der Justizanstalt Mittersteig, bestätigt Erich Huber-Günsthofer von der Vollzugsdirektion. Untersuchungen sollen den Gesundheitszustand klären. Jener Justizwachebeamte, der den Mann hätte beaufsichtigen sollen, wird sich aller Voraussicht nach einem Disziplinarverfahren stellen müssen. Der Beamte habe sich die Hände gewaschen während der Gefangene türmte.
Für ihn hat der Fluchtversuch hingegen keine Auswirkung auf seine offene neunjährige Haftstrafe.
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