Einstieg ins horizontale Gewerbe

Drei Frauen in kurzen Kleidern und Strumpfhosen stehen zusammen.
Gemeinde fädelte Grundstücks-Deal am anderen Ende der Stadt ein.

Ein paar unscheinbare Container und ein Parkplatz. Als vor einigen Monaten ein Geschäftsmann aus der Rotlichtszene bei der Stadt anklopfte, um seine Pläne auszurollen, war bei den Politikern im wahrsten Sinn des Wortes Feuer am Dach. Und nicht nur bei den Politikern. Denn für das simpel aufgebaute Laufhaus aus Containern hatte der Unternehmer ausgerechnet einen Bauplatz in der Nachbarschaft zur Feuerwehr ausgewählt.

SPÖ-Bürgermeister Kurt Burghardt schaltete Juristen zur Prüfung des Vorhabens ein, musste aber bald feststellen, dass man kaum eine gesetzliche Handhabe gegen das Projekt hat. Obwohl Schule und Kindergarten nicht weit weg sind.

"Wir haben uns zwischen Pest und Cholera entscheiden können und haben das kleinere Übel gewählt", sagt Burghardt. Heißt: Man konnte dem Unternehmer ein anderes Betriebsgebiet (nördlich vom OMV-Gelände) als das gegenüber der Feuerwehr schmackhaft machen. "Die Gemeinde hat Optionsverträge mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen. Wenn wir das nicht gemacht hätten, hätte sich der Betreiber bei der Feuerwehr angesiedelt", sagt Burghardt. In der Jänner-Gemeinderatssitzung wurde der Deal beschlossen.

Andere Baubehörde

Seither ist aber schon wieder Gras über die Sache gewachsen. Zumindest ist es um das Projekt still geworden. Die Gemeinde ist aber auch gar nicht die zuständige Baubehörde. Da das Laufhaus gewerberechtlich bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht werden muss, ist die Behörde gleichzeitig auch für die baubehördliche Bewilligung zuständig. "Ich habe im Vorfeld von dem Projekt gehört, aber bislang ist keine Einreichung erfolgt", sagt Bezirkshauptmann Karl Merkatz. Es hätte noch nicht einmal eine Vorbesprechung mit dem Projektwerber gegeben.

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