Für neue Rotoren wird es eng
Am Hügel hinter dem Ort hat alles begonnen. Vor 15 Jahren baute Martin Steininger dort das erste Windrad. Nach großer Expansion kehrt die Windkraft Simonsfeld aber wieder zu ihren Wurzeln zurück und errichtet in Maisbirbaum und in Simonsfeld einen kleinen Windpark mit drei Turbinen.
Der planerische Beweggrund hat auch einen ökonomischen. Für die Windstrom-Erzeuger wird es im Weinviertel mittlerweile verdammt eng. Die besten Plätze sind zwischen den Errichterfirmen hart umkämpft. Deshalb will auch WK-Simonsfeld Vorstand Steininger vor der Haustüre rasch zuschlagen, bevor es andere tun. „Wenn ich aus dem Fenster sehe und schaue auf ein fremdes Windrad, wäre ich ganz schön angefressen“, sagt der Windpionier.
Die Standplätze waren gar nicht mehr so einfach zu finden. Im Norden das Naturschutzgebiet, samt Flugraumüberwachung, im Westen der Wald, und im Süden die Bahnlinie waren massive Hemmschuhe bei der Planung. Dazu noch die Nachbargemeinde Großmugl, die Windrädern nicht gut gesonnen ist. Von den vier oder fünf Riesen-Rädern der neuen Drei-Megawatt-Klasse blieben schließlich nur drei übrig, wo die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Realisierung passen. Zwei Standorte befinden sich in der Katastralgemeinde Simonsfeld, am so genannten Eichelberg und auf der Rossweise (siehe Bild rechts oben) und einer in der Katastralgemeinde Maisbirbaum am „Irrwinkel“.
Mit großem Widerstand aus der Bevölkerung rechnet man nicht. „Bis heute sind mir keine Einwände zu Ohren gekommen“, sagt Steininger. Bürgermeister Johann Prügl rechnet aber doch mit dem einen oder anderen „Windkonflikt“ von Gegnern oder Besserwissern. „Dass jemand sagt, mir gefällt es nicht, das muss man akzeptieren“, sagt Prügl. Der kleine Windpark passt gut zum neuen grünen Image der Großgemeinde. „Es ist ein neues Umweltbewusstsein da“, sagt Prügl. Die Gemeinde hat auch kürzlich das erste Elektroauto bestellt und plant auch eine Photovoltaik-Tankstelle am Bauhof. „Es gibt bei uns eine gute Akzeptanz für erneuerbare Engerie“, sagt auch Vizeortschef Horst Gangl.
Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern laufen bereits, ebenso das Umwidmungsverfahren. Wenn alles nach Plan verläuft, sollen die Windräder 2014 errichtet werden.
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