Flüchtlingsinitiative: Vom Fremden zum Nachbarn

Einander mit Respekt begegnen, Mut statt Angst machen, Fremde zu Nachbarn werden lassen – das ist das Ziel des Projektes "GastgeberInnen" der Initiatoren Birgit und Peter Kainz. Das Projekt will in der Region Weinviertel Flüchtlinge vom Fremden zum Vertrauten machen. Im Rahmen der Initiative der beiden Künstler wurden im Juli rund 150 Fotos von "Gastgebern", also Bewohnern der Region und "Gästen" – Flüchtlingen – in den Partnergemeinden Laa an der Thaya, Mistelbach, Hollabrunn, Gaubitsch und Enzersdorf bei Staatz geschossen.

Aktionismus
Ihr Ehemann Peter Kainz erklärt, dass sich Kunst häufig direkt auf soziale Probleme bezieht. "Man macht mit künstlerischen Aktionen aufmerksam auf soziale Missstände, auch diese Fotos sind eine Form von Kunst." Von den Reaktionen, die sie auf das "GastgeberInnen"-Projekt erhalten haben, war das Ehepaar teilweise überrascht. Die beiden erzählen, dass sie von manchen Bekannten keine Unterstützung erhalten hätten und diese nicht bereit waren, sich mit Asylwerbern fotografieren zu lassen, "sie haben Angst vor den Reaktionen aus ihrem Umfeld – vom Chef, ihren Bekannten – sie wollen sich nicht öffentlich mit den Flüchtlingen zeigen", erzählt Peter Kainz. "In der Region gibt es leider auch viel Ausländerfeindlichkeit – da ist es umso wichtiger, dass man sich kennenlernt und Ängste ablegt, die mit dem Unbekannten einhergehen", ist Astrid Kainz überzeugt. Beim Fest des Kennenlernens am Sonntag ist jeder willkommen.
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