Fliegender Ortschef: „Sorgen bleiben am Boden“

Fliegender Ortschef: „Sorgen bleiben am Boden“
Bürgermeister Rainer Handlfinger hebt nur am Flugplatz in St. Pölten-Völtendorf ab.

Wenn es die Zeit zulässt, wobei dies nicht sehr häufig vorkomme, wie Rainer Handlfinger mit etwas Wehmut in der Stimme betont, dann macht er sich auf nach St. Pölten-Völtendorf. Dort kann der Bürgermeister von Ober-Grafendorf seinem liebsten Hobby frönen: der Fliegerei. „Die Freiheit über den Wolken ist zwar nicht grenzenlos, aber die Sorgen bleiben am Boden“, sagt der SPÖ-Politiker über die Faszination seiner Freizeitbeschäftigung.

Seit 1996 besitzt Handlfinger den Flugschein, früher war er selbst für einige Jahre Obmann des Clubs. „Heute bin ich nur noch ein einfaches Mitglied“, erzählt er.

Über die spannende Geschichte des Mini-Airports, der für Segelflugzeuge, Motorsegler, Motorflugzeuge und Helikopter bis zu zwei Tonnen zugelassen ist, hat aber auch das einfache Mitglied viel zu erzählen. Denn so herausgeputzt wie heute war das Areal nicht immer. Wo heute ein Vereinshaus steht, war früher ein ausrangierter Bus geparkt, der als karge Unterkunft diente. Auch die Piste ist mit früheren Zeiten nicht mehr vergleichbar.

Es ist vor allem einem Mann zu verdanken, dass in der Landeshauptstadt noch geflogen wird: Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz. Im Juli 2007 erwarb der Milliardär den Flugplatz um kolportierte 455.000 Euro. Er wollte, dass der Sportflugplatz auch als solcher erhalten bleibt. „Es gab mit der Konzernzentrale auch immer ein korrektes Einvernehmen“, sagt Handlfinger.

Was viele ebenfalls nicht wissen, ist der Umstand, dass sich der kleine Flughafen einmal unter die weltweit größten einreihen wird. Denn die geplante Traisen-Schnellstraße S34 wird unter dem Airport durchführen. „Meines Wissens gibt es nur zwei Flughäfen, wo es genauso ist“, schmunzelt der Bürgermeister, „beim Charles De Gaulle-Airport in Paris und in Chicago.“

Flugplatzfest

Fliegender Ortschef: „Sorgen bleiben am Boden“

Flugfans, die die Piloten und ihre Maschinen einmal in Action sehen wollen, sollten sich den 4. und 5. August rot im Kalender anstreichen. Beim großen Flugplatzfest öffnet der Verein für Besucher die Pforten, sogar ein Rundflug mit dem Doppeldecker „Antonow 2“ ist möglich. Gestartet wird jeweils um 10 Uhr.

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