Fischen auf die Sprünge geholfen: Kraftwerk kein Hindernis mehr
Das Kraftwerk Greifenstein bei Stockerau (Bezirk Korneuburg) stellte bisher für Fische ein unüberwindliches Hindernis dar. Um dies zu ändern, wurde vor zwei Jahren mit dem Bau einer Fischwanderhilfe begonnen. Der vier Kilometer lange Umgehungsbach ist nun fertiggestellt. Er verläuft vollständig auf der Kraftwerksinsel, um das Kraftwerk herum entlang des linken Donauufers und mündet nach dem Kraftwerk wieder in die Donau. Ein naturnaher Lebensraum ist somit entstanden und verschafft gefährdeten Fischarten wie dem Huchen zum Beispiel verbesserte Lebensbedingungen.
400.000 Kubikmeter Schotter wurden insgesamt in der Au beim Kraftwerk bewegt. „Das Ganze sollte insgesamt ein ökologisches Projekt sein, deshalb wurde der Schotter auch gleich weiterverwendet, beim Bau eines neuen Supermarkts in der Nähe“, erklärt Florian Seidl, Sprecher von Verbund, dem Betreiber des Kraftwerks.
EU-Projekt
14,5 Meter Höhendifferenz können die Fische nun durch den naturnahen Bach überwinden. Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der großen Flüsse ist eines der wesentlichen Ziele, welche über die europäische Wasserrahmenrichtlinie für die kommenden Jahre vorgegeben wird. Im Zuge des „EU-Life +“-Projekts „Netzwerk Donau“ hat der Verbund daher die neue Fischwanderhilfe errichtet. „Das Land Niederösterreich hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um im Bereich der Donau und ihrer Nebenflüsse vernetzte Lebensräume zu schaffen. Damit leisten wir einen großen Beitrag für die Artenvielfalt im Naturraum Niederösterreich“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Freitag bei der offiziellen Eröffnung.
Neu ist auch, dass ein Monitoring der Fische stattfindet. Die Fische werden gescannt, wodurch es Aufschluss über das Vorkommen, die Fischart und Größe gibt. Bisher wurden 600 Fische markiert, 10.000 sind möglich.
Die Projektkosten beliefen sich insgesamt auf acht Millionen Euro.
Kommentare