Finale Entscheidung im Villen-Streit


Containerbau trotz negativem Schutzzonengutachten bewilligt!!!!“, prangt in dicken Lettern auf Plakaten in der noblen Helenenstraße (siehe Foto, Anm.). Dazu der Satz: „Herr Bürgermeister verhindern Sie die Zerstörung des Ensembles Helenenstraße“.
Seit 2005 liegen zwei Nachbarn im juristischen Streit. Auf der einen Seite der Badener Hautarzt Wolfgang Sellner, auf der anderen Seite der Wiener Universitätsprofessor Franz Kohlbeck. Während der eine mit allen Mitteln versucht , die Aufstockung des Nachbargebäudes zu verhindern, kämpft der andere um 60 Zubau (der KURIER berichtete).
Drei Gutachten attestierten Kohlbeck seit 2005, dass seine Ausbaupläne rechtskonform seien, Baubehörde und Bundesdenkmalamt stimmten zu. Ein viertes Schutzzonen-Gutachten sah den Sachverhalt anders.
„Dieses Gutachten enthält haarsträubend falsche Aussagen“, sagt Kohlbeck. „So wurden die Nachbargebäude als frühhistoristisch bezeichnet. Tatsächlich steht rechts ein Gründerzeitbau und links ein Neubau. „Der Neubau wurde sofort genehmigt. Der kleine Ausbau an unserem Gebäude, welches weit hinter den Nachbargebäuden steht, aber nicht“, ärgert sich Kohlbeck. Recherchen ergaben zudem, dass Kohlbecks Haus bis zu einem Brand im Jahr 1945 bereits zwei Etagen hatte.
Fotomontage
„Unsere Nachbarn agieren mit falschen Bildern und Flugzetteln gegen das Projekt. Ein angesichts der Winzigkeit unseres Projekts unverständlicher Aktionismus.“
Wolfgang Sellner und sein Anwalt Günther Reiffenstuhl wollen jedenfalls weiter mit allen Mitteln den Ausbau verhindern.
Nun ist in zweiter Instanz der Stadtrat am Zug. „Damit ist im Spätherbst zu rechnen“, sagt Bürgermeister Kurt Staska. Dass der Villenstreit mittlerweile zum Badener Politikum geworden ist, bestätigen Insider. Für Staska ist wichtig, „dass die Causa sachlich und nicht emotional beurteilt wird“. Wobei er festhält: „Wenn eine Situation wie hier dermaßen festgefahren ist, dann ist eine Lösung immer für einen der Streitparteien ungerecht.“
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