„Da werden Chancen zerstört“

Feuerwehrleute nehmen an einem Wettbewerb im Schlauchkuppeln teil, während Zuschauer zusehen.
Die Feuerwehrjugend in NÖ hat es bei Wettkämpfen schwerer als alle anderen im Bundesgebiet. Ein Feuerwehrmann prangert dies an.

Am 4. Juli beginnt in Kleinwolkersdorf bei Wr. Neustadt das traditionelle nö. Landes-Feuerwehrjugendlager mit den Leistungsbewerben. Ein Termin, dem die zwölf- bis 15-jährigen Jungfeuerwehrleute entgegenfiebern: Ferienbeginn, Zeltlager, Kameradschaft, Action. Endlich kann man dort mit seinen Freunden zeigen, was man drauf hat.

Wären da nicht Vorschriften und ein Computerprogramm des nö. Landesfeuerwehrverbandes, die so manchem Jugendlichen die Teilnahme an dem Jugendlager verwehren.

Ein Mann mit braunen Haaren und einem roten T-Shirt blickt in die Kamera.
Thomas Prukl, Brandinspektor, Feuerwehrkommandant-Stellvertreter von Michelstetten (Bezirk Mistelbach)
„Durch diese unsinnigen Bestimmungen werden Kameradschaft und die Chancen der Wettkampfgruppen der Jugendlichen zerstört“, kritisiert Brandinspektor Thomas Prukl, der seit nunmehr acht Jahren den Feuerwehrnachwuchs in Teilen des Bezirkes Mistelbach betreut.

Die Sache ist kompliziert: Teilnehmen dürfen in Kleinwolkersdorf nur Jugendliche, die am Tag des Wettkampfes jünger als 16 Jahre sind.

Dazu kommt, dass das Computerprogramm der nö. Feuerwehr „FDISK“ automatisch aus jedem Mitglied der Feuerwehrjugend ab seinem 15. Geburtstag einen „aktiven Feuerwehrmann“ macht. Hat der junge „Aktive“ aber noch an keinem Feuerwehreinsatz teilgenommen und auch bei keinem Wettkampf der „Aktiven“, darf er trotzdem bei der Jugend mitmachen. Dieser Umstand muss aber dem Feuerwehrcomputer mitgeteilt werden.

Nur: Ein nicht nachvollziehbarer Beschluss des nö. Landesfeuerwehrrates verhindert, dass all jene Jungfeuerwehrmitglieder, die zwischen dem 4. Juli und 31. August 16 werden, mitfahren dürfen. Wer hingegen zwischen dem 1. September und 31. Dezember 16 wird, darf sehr wohl.

Prukl: „Viele Jugendgruppen werden dadurch dezimiert. Jetzt kann ihnen nur noch Landeshauptmann Erwin Pröll helfen.“

Kommentare