Fernheizwerk: Anrainer fürchten Verkehr

Autolärm von der A-22-Rampe, Autolärm von der Bundesstraße und bald auch noch auf der Nebenfahrbahn hinter dem Haus. Ein von der EVN geplantes Biomasse-Fernheizwerk auf Langenzersdorfer Gemeindegebiet lässt die Anrainer auf die Barrikaden steigen. Sie befürchten durch die Anlieferung der Hackschnitzel unter die Räder zu kommen.
Die EVN kontert mit einer Info-Offensive. Am Donnerstag nächste Woche rollt man im Kraftwerk die Pläne für die Hackschnitzelbefeuerungsanlage aus. Eingeladen sind dazu alle Bürger aus Langenzersdorf, Bisamberg und Korneuburg.
„Wir haben vor einigen Wochen beim Spaziergang durch Zufall die Kundmachung an der Kraftwerks-Einfahrt über die Gewerbeverhandlung gesehen“, sagt Franz Krapfenbauer, der eines der Häuser neben dem Kraftwerksgelände bewohnt. Bei der Gewerbeverhandlung legten er und sein Schwiegersohn Daniel einen 40 Punkte umfassenden Fragenkatalog dem Projektbetreiber vor. Darin ging es neben Emissionen und Luftgüte hauptsächlich um die Anlieferung der Hackschnitzel. Die sollen per Lkw kommen.
Dreifache Belastung
„Und jeder Lkw fährt drei Mal bei unserem Haus vorbei“, sagt Daniel Krapfenbauer: „Davon sind in der Umgebung mindestens 150 Anrainer betroffen.“ Die Gewerbeverhandlung wurde schließlich unterbrochen und vertagt. Die Krapfenbauers wollen bei der neuen Verhandlung, die voraussichtlich im Juni stattfindet, andere Anlieferungen ins Spiel bringen. So gibt es etwa auf der Rückseite einen Gleisanschluss. „Auch eine direkte Zufahrt der Lkw von der Autobahnrampe wäre baulich möglich“, sagt Krapfenbauer. Die EVN hält die Befürchtungen für überzogen. „Es geht nur um bis zu 370 Lkw-Fahrten jährlich“, sagt Projekt-Sprecher Jochen Kugler.
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