Fall Wastl: Hightech bei Leichensuche im Wald
Ob die Leiche der seit zehneinhalb Jahren vermissten Heidrun Wastl je gefunden wird, ist äußerst fraglich. Zum einen ist unklar, ob die Version des derzeit Mordverdächtigen Erich W. (41) auch stimmt, dass die damals 38-jährige Wiener Neustädterin am 28. September 2001 bei einem Sturz im Wald ums Leben gekommen ist. Wenn ja, gibt es immer noch das große Fragezeichen, ob nach so langer Zeit sterbliche Überreste überhaupt noch auffindbar sind?
Das „Cold Case Management“ des Bundeskriminalamtes ( BK) unter der Leitung von Chefinspektor Kurt Linzer lässt jedenfalls nichts unversucht, den im Jänner 2012 neu aufgerollten Fall (siehe Zusatzbericht) endgültig zu einem Ende zu bringen. Die Suche in dem Waldstück in Ofenbach bei Wiener Neustadt (NÖ) wurde Mittwochabend erfolglos abgebrochen. Sie wird nach Pfingsten mit modernen Hilfsmitteln fortgesetzt.
„Es handelt sich um ein riesiges Areal, dass wir in Sektoren einteilen müssen, um systematisch vorgehen zu können“, erklärt Linzer. Neben einem modernen Geoinformationssystem werden auch Metalldetektoren eingesetzt. Denn die Ehefrau und Mutter eines damals sechsjährigen Buben soll am Tag ihres Verschwindens zumindest einen Schlüsselbund mitgehabt und eine Brille mit Metallbügeln getragen haben.
Falsche Fährte
Der hauptverdächtige Bautischler Erich W. bleibt indes bei seiner Verantwortung. Nachdem er die Ermittler kurz nach Wastls Verschwinden mit einem gefälschten Abschiedsbrief der 38-Jährigen in die Irre geführt hat, spricht er nun nach zehneinhalb Jahren überraschend von einem „bedauerlichen“ Unglück.
Demnach soll er an besagtem Tag mit Wastl einen Spaziergang im Wald unternommen haben. Dabei sei die 38-Jährige so unglücklich gestürzt, dass sie blutüberströmt liegen blieb. Aus Angst, dass ihre Liaison auffliegen könnte, sei W. geflüchtet.
Eine Version, die von den Ermittlern stark angezweifelt wird. W. kann sich heute nicht mehr an die Stelle im Wald erinnern. Auf Grund der Beweislage beantragte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die U-Haft für den 41-Jährigen. Diese wurde Donnerstagabend schließlich verhängt.
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