Fahrlehrer und Jungpapa hetzte im Internet gegen Ausländer
Prozess – Der 51-jährige, frisch gebackene Vater ist kein Vorbild für sein kleines Kind. Der Wiener Fahrschullehrer ließ in einem einschlägigen Internet-Forum Dampf ab und gab Bemerkenswertes wider: Er bezeichnete eine Volksgruppe als „niedrigste Tiermenschen-Rasse“. Vor Gericht nennt sich das Verhetzung.
Vor Richter Manfred Hohenecker im Landesgericht Korneuburg ist der schreiberisch Aufbrausende allerdings ganz zahm und reuig. „Das tut mir sehr leid, ich war alkoholisiert, als ich das geschrieben habe“, erklärt er. Der Todestag seiner Mutter stand bevor, ein Zeitungsartikel über eine Schlägerei in einer Schule brachte ihn in Rage und schon mittags köpfte er eine Flasche Rotwein. „Ich habe meine getätigten Aussagen in dem Forum auch widerrufen“, erklärt der 51-Jährige.
Verfassungsschutz
Das war allerdings erst vier Monate später, als der Verfassungsschutz bereits hinter ihm her war. „Waren Sie vier Monate lang angesoffen?“, fragt der Richter. Und: „Waren Sie bei der Registrierung für die Seite auch betrunken?“ Komplimente findet der Richter für die Rechtschreib-Kenntnisse trotz Alkoholisierung. „Kein einziger Fehler.“ „Ich bin von all dem weg und schau dort nicht mehr rein“, beteuert der Angeklagte. „Ich habe mich mit Grausen davon abgewendet.“ „Das entspricht nicht seinem Denken“, nimmt auch die Ehefrau ihren Mann in Schutz.
Für den Richter ist der Fall klar: „Das ist ein leidenschaftlicher Aufruf gegen eine Volksgruppe, um den Hass zu schüren.“ Urteil: Drei Monate bedingte Haft. Rechtskräftig.
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