Facelifting für Stift Zwettl gesichert
Der abgebröckelte Putz am Gewölbe des Mittelschiffs war der erste Hilfeschrei – der "Fingerzeig Gottes", wie es der Stiftsabt Wolfgang Wiedermann damals bezeichnete. Fünf Jahre nach dem Beginn der dringend nötigen Innenrenovierung sind nur noch wenige "Glanztaten" in der Kirche der Zisterziensermönche in Stift Zwettl zu bewältigen, bis das Kreuzgewölbe, der historische Hochaltar, die Holzbänke und die Egedacher Orgel wieder in frischem Glanz erstrahlen.
Doch schon wenige Monate vor der 875-Jahr-Feier und der Neueröffnung der Basilika im Jahr 2013 herrscht Jubelstimmung: Fest steht, dass die 6,7 Millionen Euro teure Renovierung ausfinanziert ist. Stiftsabt Wiedermann zeigt sich gut gelaunt: "Wir freuen uns, dass die Arbeiten zügig voranschreiten und die Finanzierung des Mammutprojekts auch mithilfe der ’Freunde des Zisterzienserstiftes’ gesichert ist." Dem Förderverein, unter der Obhut von Franz Romeder, gelang es dank vieler Sammelaktionen, zirka 1,2 Millionen Euro aufzubringen.
Zielgerade
Inzwischen biegt die Renovierung in die Zielgerade. Bis Jahresende sollen die staubigen Arbeiten an den Fenstern und der Raumschale des barocken Langhauses abgeschlossen werden. Auch die Restaurierung des Chorgestühls, der Kanzel, der Beichtstühle und der Seitenaltäre soll noch heuer über die Bühne gehen, damit die barocke Egedacher-Orgel am Anfang des Jubiläumsjahres 2013 ohne Staub- und Lärmbelästigung gewartet werden kann. Sie soll beim Festakt zum 875-jährigen Bestandsjubiläum des Zisterzienserstiftes ein musikalischer Höhepunkt sein.
Die Planungen dafür haben bereits begonnen. Die Neueröffnung der frisch renovierten Stiftskirche wird am 14. und 15. September 2013 stattfinden. Geplant ist eine Jubiläumsfeier und ein festliches Orgelkonzert.
Da während der fünfjährigen Kirchenrenovierung auch weitere Stiftsgebäude wie Orangerien, Jungferntrakt, Stephaneum und Neunteufelhaus erneuert wurden, beträgt die Gesamtinvestition 13 Millionen Euro.
Bauwerke: Schatzkammer soll öffnen Der Kuenringer Hadmar I. gründete mit Zisterziensern aus Heiligenkreuz im Jahr 1138 das Stift in Zwettl. 1159 war eine romanische Klosteranlage im Wesentlichen fertig gestellt. Von den "ersten Mauern" sind fast unversehrt der Kapitelsaal, das Dormitorium (Schlafsaal) und der Kreuzgang übrig. Die gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert besitzt noch heute barocke Einrichtungen (um 1730). Bis 2013 soll auch die Schatzkammer des Stiftes Zwettl wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. Studenten arbeiten an einem Konzept. Die Elfenbein-Madonna ist das bekannteste Kunstwerk des Stiftes.
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