"Jetzt geht es nicht mehr", denkt Pawlik mit Bedauern an den Gesundheitszustand seiner Frau: Sie kann nicht mehr malen, gehen oder sprechen und nur noch Flüssignahrung zu sich nehmen. Es sind die Spuren der Krankheit Parkinson. "Die Diagnose kam im Jahr 1999", erinnert sich der Sonnberger, vermutet hat es die Medizinerin bereits ein Jahr davor.
"Sie schaut mich mit großen Augen an und bringt kein Wort mehr hervor"
Was es heißt, mit einer solchen Erkrankung zu leben, auch für den Partner, verarbeiten die Pawliks in ihrem Buch. Dabei geben sie tiefe Einblicke in ihr Privatleben und in ihre Gedankenwelt. „Sie schaut mich mit großen Augen an und bringt kein Wort mehr hervor. Ich umarme und küsse sie und streichle ihr die Wange", lauten einige Zeilen aus einem Gedicht. "Es ist unsere Geschichte", fasst der Autor zusammen.
Die Kunst hat die beiden von Anfang an verbunden, während Manfred Pawlik im Alter zur Lyrik zurückgefunden hat, hat sie seine Frau in jungen Jahren gereizt. "Im Buch ist auch ein Gedicht von Monika, das sie mit 15 Jahren geschrieben hat." Gleich auf den ersten Seiten sind Fotos des Paares abgedruckt. "Die sind aus dem 1967er-Jahr, beim Kulturfestival in Polen. Da waren wir zwei Monate zusammen und wurden von der Liebe überrumpelt", denkt Manfred Pawlik nur zu gern an diese Zeit zurück. Jetzt kann sich Monika Pawlik nicht mehr verständigen, aber: "Ich hab' das Gefühl, sie versteht mich noch." Kommunikation mit seiner geliebten Frau ist ihm wichtig, das macht er im Buch deutlich.
Der Gedanke an den Tod als ständiger Begleiter
Und: Jemanden zu pflegen, bedeute zudem die Auseinandersetzung mit dem Tod, "auch mit seinem eigenen", ergänzt er. Darum plant der Sonnberger den Ort der Bestattung genau: Die Urnen des Paares sollen einmal im Garten stehen, beim Eingang der Galerie, in der die unzähligen Bilder und Skulpturen von Monika Pawlik zu sehen sind.
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