Erntehelfer erschlug Freundin im Bett

Weil das Leintuch fehlte, wurde die Vermieterin des Fremdenzimmers in Langenlebarn im Bezirk Tulln (NÖ) stutzig. Sie hatte die 37-jährige Polin, Torotajania P., seit Tagen nicht in der Pension gesehen. Dies war für die Mordermittler des nö. Landeskriminalamtes der entscheidende Hinweis.
Der Mord an jener zunächst unbekannten Frau, deren Leiche am Montag in einem stillgelegten Donau-Altarm in Neulengbach entdeckt wurde, gilt als geklärt. Am Donnerstag konnten die Kriminalisten den Freund der 37-Jährigen festnehmen. Ihr Landsmann Andrzej Mariusz A., 36, hat gestanden, die Frau am Sonntag mit einem Hammer im Zimmer der Frühstückspension erschlagen zu haben. Der Grund für die Bluttat: Sie hatte sich geweigert, eine Beziehung mit dem Erntehelfer einzugehen. Als er Samstagabend der Frau im Doppelbett näherkommen wollte, kam es zu einem heftigen Streit. Daraufhin tötete er die Polin Sonntagmorgen mit neun wuchtigen Hammerschlägen gegen ihren Kopf. Am Abend wickelte und schnürte der Verdächtige die Tote in ein Leintuch, trug die Leiche zum Auto und warf sie schließlich in der Donau-Au ins seichte Wasser. Danach säuberte er noch das Zimmer, doch alle Blutspuren konnte er nicht beseitigen.
Tatwaffe versteckt
Nachdem die Polizei zunächst nicht wusste, wer die übel zugerichtete Unbekannte war, wurden Bilder von dem Opfer veröffentlicht. Daraufhin kamen den Zimmervermietern die Vorgänge komisch vor. Sie alarmierten die Polizei. "Der Mann wurde von Ermittlern abgeführt", erzählt Seniorchef Johann W. Den mutmaßlichen Täter habe er nur flüchtig gekannt. "Er war fleißig und immer freundlich", sagt der 81-Jährige. Von der Tat habe keiner im Haus etwas mitbekommen.
Der mutmaßliche Täter war seit mehr als sechs Jahren als Saisonarbeiter Erntehelfer in einem Betrieb im benachbarten Hausleiten. Dort versteckte er in einem Container die übrige Kleidung des Opfers sowie die blutige Tatwaffe. Tatort-Spezialisten des LKA stellten die Gegenstände und sein Auto sicher. Die Spurensicherung wurde am Freitag abgeschlossen. Andrzej Mariusz A. wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert.
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