Ernest Gabmann wehrt sich gegen Vorwürfe

Ein Mann mit grauem Haar und dunklem Anzug sitzt vor einem grünen Hintergrund.
Der Ex-Flughafen-Vorstand kontert die Attacke von Landeschef Erwin Pröll.

Zwischen NÖs Landeschef Erwin Pröll und seinem ehemaligen VP-Landesvize Ernest Gabmann hängt der Haussegen schief. Pröll hatte ihm am Sonntag in einem Gratis-Blatt Versagen in seiner Rolle als Flughafenvorstand vorgeworfen. Gabmann vermutet im Gespräch mit dem KURIER hinter den Attacken eine Reaktion, weil sein Sohn bei den NÖ-Landtagswahlen auf der Liste Stronach gegen Pröll kandidiert hatte.

Der ehemalige VP-Spitzenpolitiker, der nach seiner Ablöse am Flughafen 2011 gerichtlich Ansprüche eingeklagt hat, wies jetzt die Pröll-Kritik zurück, wonach er in seiner Zeit als Flughafenvorstand rund um den Bau des Skylinks versagt habe. „Landeshauptmann Pröll hat stets betont, sich in die Belange der Flughafen Wien AG nicht einmischen zu wollen. Er kann daher die dortigen Vorgänge aus Eigenem auch gar nicht beurteilen.“

Als Beweis, dass er am Flughafen nichts falsch gemacht habe, beruft sich Gabmann jetzt auf den Rechnungshof: „Dieser hat festgestellt, dass man mir im Gegensatz zu meinen früheren Vorstandskollegen keinen Vorwurf machen kann. Ich war derjenige, der mit dem Baustopp beim Skylink die Grundlage dafür geschaffen hat, dass man dieses Problem kostenmäßig in den Griff bekam.“ Gabmann wirft Pröll vor, „den Rechnungshofbericht nicht gelesen“ zu haben. Es kränke ihn sehr, dass er jetzt „diskriminiert“ werde.

Couch

Gabmann versteht auch die Aufregung nicht, warum nach seinem Wechsel in die Vorstandsetage 2009 immer wieder die Anschaffung einer teuren Couch für sein Büro für Aufregung sorgt. Pröll hat dies wieder thematisiert. „Ich bin zum Flughafen gekommen und habe einen Bauskandal vorgefunden, um den ich mich kümmern musste. Dabei war es mir wirklich egal, welche Sitzgarnitur in meinem Büro stand. Am Flughafen steht das Modell dieser Sitzgarnitur x-fach herum.“

Trotz des politischen Engagements seines Sohnes bei Frank Stronach bekennt sich Gabmann weiterhin zur ÖVP-NÖ. „Ich war nicht glücklich über seine Kandidatur und habe ehrlich gesagt auch versucht, ihm das auszureden. Aber jede Generation hat eigene Ideen und Vorstellungen. Trotz allem ist Ernest mein Sohn und ich bin sein Vater. Ich werde immer zu meinen Kindern stehen, egal welche Folgen das für mich hat. Es würde mich überraschen, wenn LH Pröll als Familienmensch das anders sehen könnte. Das ändert aber nichts daran, dass ich weiterhin zur ÖVP-NÖ stehe und mich ihr weiterhin sehr verbunden fühle.“

Kommentare