Entwarnung für Clopyralid-Einleitung

Entwarnung für Clopyralid-Einleitung
Unter enormen Zeitdruck sind die Sanierer des Grundwassers. Noch vor Weihnachten sollen weitere Filteranlagen in Betrieb gehen.

Seit mittlerweile einer Woche wird das leicht Clopyralid-hältige Grundwasser in die Donau geleitet. Rund 85 Kubikmeter jede Stunde. Negative Auswirkungen auf die Donau hatte das bis dato noch nicht. Das zeigen die ersten Laboranalysen der Sanierungs-Experten.

Trotz heftiger Querschüsse der Naturschutzorganisation Global 2000 und der örtlichen Bürgerinitiative „Pro reines Grundwasser“ hält Werner Wruss weiter an der Einleitung fest. Zumal laut dem Professor dadurch weit weniger giftige Stoffe in die Donau geleitet werden, als bei jeder herkömmlich bewilligten Kläranlage, deren Abwasser in der Donau entsorgt wird. „Das Grundwasser ist mit dem Clopyralid so wenig belastet“, sagt Wruss. 2,9 Millionen Kubikmeter Donauwasser fließen stündlich an Korneuburg vorbei. Da würden die 85 Kubikmeter, mit einigen Zehntel Mikrogramm Clopyralid verseuchtem Grundwasser, nicht auffallen. Das Clopyralid sinke unter jegliche Nachweisgrenze.

Sicherheitsnetz

Dennoch mache man Proben mit höheren Einleitungsquoten. Etwa mit dem so genannten Leuchtbakterientest und dem Algentest. „Wir haben Sicherheitsbarrieren. Man kann dadurch ausschließen, dass es negative Auswirkungen hat“, sagt Wruss.

Am 22. Oktober gingen, wie berichtet, die ersten Spezialfilter ans Netz, mit denen das am höchsten verunreinigte Grundwasser auf dem Areal des Spritzmittelherstellers Kwizda erfolgreich auf Trinkwasserqualität gereinigt wird. Bis Weihnachten sollen weitere Filter südlich der Bundesstraße in Betrieb genommen werden. Allerdings gibt es bei der Durchführung einen Hemmschuh. Die Gemeinde Bisamberg hat der Behörde einen Brief geschrieben, indem man die Versickerung von Wasser auf Bisamberger Gemeindegebiet untersagt. „Ich glaube eher, dass es sich hier um Ängste handelt, die man ausräumen muss“, sagt Wruss „Der Grundwasserstrom geht ziemlich genau nach Süden und nicht nach Bisamberg.

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