Empörung über „Rasenmäher“ in Naturschutzgebiet Eichkogel

Mödling – „Unsere ganze Arbeit ist umsonst. Das ist ein Skandal“, wettert ein Wissenschaftler über einen Vorfall am Eichkogel in Mödling. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde eine rund drei Hektar große Fläche mitten im sensiblen Naturschutzgebiet abgemäht. Naturschützer sind empört.

„Ein massiver Eingriff, der vor allem die wertvolle Tierwelt betrifft“, sagt Gudrun Foelsche vom Eichkogelkomitee. Spaziergänger wundern sich vielleicht nur, dass in einem Schutzgebiet ein solcher Vorgang möglich ist, die Experten sehen aber eine akute Bedrohung: „Winterstände seltenster Insektenarten wurden zerstört. Viele dieser Kleintiere spinnen ihre Gelege auf Grashalmen fest oder fixieren dort ihre Puppen und Eier zum Überwintern“, erklärt Foelsche. Bei einer Begehung habe man erst vor kurzem auf dieses sensible Gebiet hingewiesen.

„Wer für diese Naturschutzverletzung verantwortlich ist, konnte noch nicht geklärt werden. Der Vertreter des Grundeigentümers hat keine Ahnung, wer hier am Werk war“, sagt Foelsche. Jedenfalls wurde Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. „Es wäre dringend notwendig, dass endlich abklärt wird, was im Naturschutzgebiet erlaubt ist“, sagt Foelsche.

Bei der NÖ Naturschutzabteilung ist man nicht untätig: „Laut Verordnung ist die Bewirtschaftung einiger Flächen am Eichkogel, wie der jetzt betroffenen, nicht ausdrücklich verboten. Es handelt sich um keinen illegalen Eingriff. Wir sind aber gerade dabei, klare Regeln auszuarbeiten und mit den privaten Grundeigentümern abzuklären, damit diese Flächen weitgehend nicht mehr genutzt werden“, sagt Abteilungsleiter Martin Tschulik.

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