Einbruch: Lehrling unter Verdacht
Ein Blutstropfen mit seiner DNA und Szenen eines Überwachungsvideos haben einen 16-Jährigen aus Sicht von Polizei und Staatsanwaltschaft als Einbrecher im SPAR-Markt Lilienfeld überführt.
In der Oktoberwoche 2011, als der Coup ablief, machte der Lehrling gerade ein Berufspraktikum im Geschäft. , wie passend. Je länger die Verhandlung am Landesgericht St. Pölten dauerte, desto größer wurden freilich die Ungereimtheiten: Der Vater bestätigt, dass sein Sohn zur Tatzeit um 20 Uhr daheim war, der Einbrecher schlug mit der rechten Hand das Fenster zum Lagerraum ein, der Angeklagte ist aber Linkshänder und außerdem kleiner als der gefilmte Ganove.
Und der Blutstropfen inmitten von Glasscherben? „Ich hab‘ mich beim Wegräumen ang’haut und Nasenbluten bekommen“, behauptet der 16-Jährige. Ein zweiter Blutfleck, der nicht analysiert wurde, könnte vom wahren Täter sein. Das will Jugendrichter Markus Grünberger per Gutachten ebenso geklärt wissen wie die „biostatische Wahrscheinlichkeit“, dass der Bursch von der Größe her nicht als Einbrecher in Frage kommt. Das Verfahren wurde vertagt. Zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt wurde hingegen der 17-jährige Freund des Einbruchs-Angeklagten, weil er mit dem Auto seiner Stiefschwester eine Spitztour unternommen hatte.
Kommentare