Drogenbande raubte Dealer aus

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Die Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt - nicht rechtskräftig.

Ein Prozess, der gleich mehrere kuriose Facetten aufwies, ging am Donnerstag am Landesgericht St. Pölten über die Bühne. Vor Richterin Doris Wais-Pfeffer mussten sich drei Männer verantworten, die einen Drogendealer in Loosdorf (Bezirk Melk) überfallen haben sollen. Der Fall ereignete sich schon 2012, wurde aber erst jetzt bekannt, weil das Opfer mittlerweile selbst in Haft sitzt und im Zuge der Ermittlungen über den Überfall auspackte.

Die Tat der drei Mostviertler (41 und 26 Jahre alt) war jedenfalls genau geplant. Sie kundschafteten den Wohnort des Dealers aus. Ein Mann ging ins Haus hinein und gab vor, Drogen kaufen zu wollen. Minuten später stürmten seine Komplizen herbei. Sie fesselten ihr Opfer und sprühten ihm Pfefferspray ins Gesicht. Auch der vermeintliche "Käufer" wurde attackiert, um so die Spuren zu verwischen.

Mit 7000 Euro Bargeld und einem Kilogramm Cannabis machte sich die Bande schließlich aus dem Staub. Nach den Aussagen des Loosdorfers in der Untersuchungshaft klickten für sie die Handschellen. Die Angeklagten wurden nun zu fünf und sechs Jahre Haft verurteilt. Nur ein Urteil ist bereits rechtskräftig.

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