Disput mit Ortschef: Dietrich nimmt seinen Hut

Ein Mann mit Bart und grauem Sakko sitzt auf einem Sofa.
Deutsch-Wagram. Ein Radweg war der Auslöser.

Stadtrat Franz Dietrich sorgte wenige Wochen vor den Wahlen für eine Überraschung: Mit 2. Dezember wird er sein Amt zurücklegen und nach der Wahl aus der Politik ausscheiden. Seitdem die ÖVP den Bürgermeister stellt, sei viel gemeinsam passiert, erklärt Dietrich: "Aber immer nur dann, wenn er (Anm.: der Bürgermeister) damit einverstanden war." Zuletzt ging es konkret um einen Radweg, für den bereits sämtliche Beschlüsse gefasst waren. "Die Kosten waren nun aber um ein Vielfaches höher als erwartet", sagt Ortschef Friedrich Quirgst und wirft seinerseits Dietrich Alleingänge vor. Dietrich: "Nun ist auch der letzte Kritiker in der ÖVP weg."

Dabei hatten die beiden den Aufstieg für die ÖVP erst geebnet. Jahrzehntelang regierte in Deutsch-Wagram die SPÖ mit absoluter Mehrheit. Bei der Wahl 2004 war es Dietrich, Quirgst und Daniela Böckl gelungen, die Dominanz zu brechen und selbst den Bürgermeister zu stellen. Nachdem aber Böckl bereits 2007 der Politik den Rücken gekehrt hat, nimmt nun auch Dietrich seinen Hut: "Ich gehe nicht im Zorn, aber es reicht."

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